Frühscreening auf Hämaturie bei der Katze
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Ausgabe nummer 29.2 Sonstiges Wissenschaft
veröffentlicht 12/09/2019
Auch verfügbar auf Français , Italiano , Español , English und ภาษาไทย
Die Terminologie kann wichtig sein, wenn es um Probleme der Harnwege bei Hunden geht, da sie ein klares Verständnis des Krankheitsprozesses erleichtert und die Entscheidungsfindung bei Diagnose und Behandlung unterstützt, wie uns J. Scott Weese erläutert.
Harnwegserkrankungen kommen häufig vor und sind neigen zu Komplikationen. Eine klare Definition der Erkrankung kann die Entscheidungsfindung bei Diagnose und Behandlung unterstützen.
Die Harnblase wurde früher als steril betrachtet, heute geht man jedoch davon aus, dass Bakterien physiologischerweise in die Blase hinein und heraus zirkulieren können.
Die Behandlung von Hunden mit rezidivierender Harnwegserkrankung kann schwierig und frustrierend sein. Entscheidend für den klinischen Langzeiterfolg ist es herauszufinden, warum Rezidive entstehen.
Heute ist allgemein anerkannt, dass eine subklinische Bakteriurie bei Hunden in der Regel nicht behandelt werden muss.
Erkrankungen der Harnwege sind ein weit verbreitetes Problem bei Hunden und einer der häufigsten Gründe für den Einsatz von Antibiotika. Neben der Beeinträchtigung des Wohlbefindens des Patienten können Harnwegsinfektionen vor allem deshalb problematisch sein, weil sie hohe Kosten, erhebliche Frustration auf Seiten des Tierhalters und potenzielle Komplikationen (z. B. Struvit-Urolithiasis) hervorrufen können. Bei Hunden mit rezidivierenden oder schlecht auf eine Behandlung ansprechenden Infektionen treten diese Probleme kombiniert auf und verstärken sich gegenseitig.
In Anbetracht der Bedeutung von Harnwegserkrankungen bei Hunden hat die International Society for Companion Animal Infectious Diseases (ISCAID) klinische Leitlinien erstellt, in denen die Diagnose, die Behandlung und Empfehlungen zur Prävention beschrieben werden 1. Ausmaß und Umfang dieser Leitlinien zeigen die potenzielle Komplexität von Harnwegserkrankungen bei Hunden auf und liefern wertvolle Tipps für praktische Tierärzte.
Die Terminologie kann wichtig sein, da sie ein klares Verständnis des Krankheitsprozesses erleichtert und die Kommunikation unterstützt. Dies kann eine wichtige Rolle in der Entscheidungsfindung bezüglich Diagnose und Behandlung spielen. Zur Anwendung kommt heute eine ganze Reihe verschiedener Klassifikationen oder Beschreibungen (Tabelle 1).
Harnwegsinfektion | Ein Begriff, der zu Verwirrung führen kann, da er gelegentlich zur Bezeichnung einer klinischen Erkrankung aber auch einer subklinischen Bakteriurie verwendet wird |
Bakteriurie | Vorhandensein von Bakterien im Harn |
Bakterielle Zystitis | Ein präziserer Begriff, der das Vorhandensein einer Blasenentzündung infolge einer bakteriellen Infektion beschreibt |
Rezidivierende Zystitis | Bakterielle Zystitis, die in den vorangegangenen 12 Monaten drei Mal oder häufiger aufgetreten ist. |
Therapieresistente Zystitis | Bakterielle Zystitis, die auf eine geeignete Behandlung nicht anspricht |
Persistierende Infektion | Wiederholtes klinisches Auftreten einer Zystitis mit demselben Erreger, was auf eine gescheiterte Elimination des Bakteriums hindeutet |
Re-Infektion | Wiederholtes klinisches Auftreten einer Zystitis nach erfolgreicher Elimination des ursprünglichen Erregers, oft entdeckt durch den Nachweis einer anderen Bakterienspezies in einer nachfolgenden Kultur. |
Subklinische Bakteriurie | Vorhandensein von Bakterien im Harn bei gleichzeitigem Fehlen von Symptomen einer Erkrankung der ableitenden Harnwege. |
Unkompliziert | Ein in der Humanmedizin verwendeter Begriff für Infektionen ohne weitere evidente Risikofaktoren oder Anomalien, wie sie typischerweise bei jungen, sexuell aktiven Frauen auftreten. Eine Analogie zu Fällen, die typischerweise bei kaninen Patienten auftreten, dürfte nicht bestehen, da es fraglich ist, ob es „unkomplizierte“ Fälle tatsächlich gibt. Von der Anwendung dieses Begriffes wird daher abgeraten. |
Kompliziert | Ein Begriff zur Beschreibung rezidivierender Infektionen oder Infektionen bei Patienten mit Co-Morbiditäten oder anderen Komplikationen (z. B. Endokrinopathie). Da es sich um eine sehr heterogene Gruppe handelt, liefert die Bezeichnung „kompliziert“ per se nur wenig Information für diagnostische oder therapeutische Entscheidungen. |
Tabelle 1. Definitionen – kurz gefasst.
Harnwegsinfektion oder „UTI („Urinary Tract Infection”) ist ein weit verbreiteter Begriff. In der veterinärmedizinischen Literatur wird dieser Terminus jedoch sehr variabel eingesetzt, und umfasst sowohl Situationen mit klinischen Erkrankungen der ableitenden Harnwege 2 3, als auch Fälle, in denen keine offensichtlichen Krankheitssymptome vorhanden sind, Bakterien aber mittels Kultur oder zytologischer Untersuchung des Sediments nachweisbar sind 4 5 6 7. Dies kann zu beträchtlicher Verwirrung hinsichtlich der klinischen Relevanz entsprechender Ergebnisse führen, insbesondere, wenn eine Zystitis nicht von einer subklinischen Bakteriurie abgegrenzt wird.
Aufgrund der potenziellen Verwirrung rund um den Begriff „Harnwegsinfektion“, der variablen Verwendung dieses Begriffes und nicht zuletzt der Notwendigkeit einer Fokussierung auf den eigentlichen Krankheitsprozess (z. B. Zystitis), wird empfohlen, den Begriff „bakterielle Zystitis“ zu verwenden, wenn es sich um eine bakterielle Infektion der ableitenden Harnwege handelt, die zu einer klinisch evidenten Erkrankung führt 1.
Traditionell ging man davon aus, dass es sich bei der Harnblase um einen im Wesentlichen sterilen Ort handelt. Heute ist jedoch klar, dass dies nicht der Fall ist. Vielmehr gilt es als wahrscheinlich, dass Bakterien physiologischerweise in die Harnblase hinein und wieder heraus zirkulieren. Häufiger zu beobachten ist dieses Phänomen bei Hündinnen (aufgrund ihrer kurzen Urethra) und in Populationen mit bestimmten Erkrankungen (z. B. immunsupprimierte Tiere, Tiere mit Rückenmarkserkrankung oder Hunde mit krankhaftem Übergewicht). Neben dieser passagären Wanderung einzelner Organismen in die Blase hinein und wieder heraus gibt es zunehmend mehr Hinweise auf die Existenz einer „Harn-Mikrobiota“. Bei Hunden wird dies bislang noch nicht beschrieben, in humanmedizinischen Studien konnte unter Einsatz hochentwickelter Techniken jedoch eine variable mikrobielle Population im Harn gesunder Individuen, aber auch bei Patienten mit Erkrankungen des Rückenmarks oder der Nieren identifiziert werden 8 9 10. In der Harnblase kann eine große Anzahl unterschiedlicher Bakterien nachgewiesen werden, wenn auch weniger reichlich und weniger vielfältig als in anderen Lokalisationen, wie zum Beispiel im Gastrointestinaltrakt. Die Dynamik der Mikrobiota in der Harnblase, ihre Rolle bei Erkrankungen und darüber hinaus auch die Frage, ob tatsächlich lebensfähige Bakterien (oder lediglich DNA) vorhanden sind bleibt noch abzuklären.
Unabhängig davon, ob Bakterien in der Harnblase als ein sporadisches, transientes Ereignis vorkommen oder als Teil einer bislang übersehenen residenten Mikrobiota, ist klar, dass Bakterien in der Harnblase von Hunden häufig ohne jegliche klinische Hinweise auf eine Erkrankung der ableitenden Harnwege zu finden sind. Die Prävalenz der Bakteriurie variiert je nach Studie und Hundepopulation, kann aber hoch sein (Tabelle 2).
Zu einer deutlichen Veränderung in der Herangehensweise an Harnwegsinfektionen bei Hunden kam es insbesondere aufgrund der inzwischen allgemein anerkannten Erkenntnis, dass eine subklinische Bakteriurie in der Regel nicht behandelt werden muss 1. In der Humanmedizin werden bereits intensive Bemühungen unternommen, um die Behandlung subklinischer Bakteriurien zu reduzieren, zum einen, weil es keine Evidenzen für eine entsprechende Notwendigkeit gibt und zum anderen weil Bedenken hinsichtlich antimikrobieller Resistenzen bestehen 11 12 13 14 15. Bei gesunden Frauen wird die Behandlung der subklinischen Bakteriurie in Zusammenhang gebracht mit einem im Vergleich zu unbehandelten Kontrollen erhöhten Risiko einer nachfolgenden UTI 16. Zudem werden gelegentlich Bedenken geäußert hinsichtlich eines potenziellen Fortschreitens subklinischer Bakteriurien zu Zystitis, Pyelonephritis oder Urosepsis. Daten, die auf entsprechende Risiken bei Hunden hinweisen, fehlen jedoch. Diesbezüglich gibt es zwar nur sehr wenige Studien, diese enthalten jedoch keinerlei Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen Bakteriurie und dem Outcome, weder bei paralysierten Hunden 17 noch bei ansonsten gesunden weiblichen Hunden 18.
Population | Prävalenz von Bakteriurie |
---|---|
Elektive chirurgische Patienten ( 19 ) | 2,1 % |
Mit Ciclosporin behandelte Hunde ( 20 ) | 30 % |
Mit Glukokortikoiden behandelte Hunde ( 21 ) | 18 % |
Hyperadrenokortizismus ( 22 ) | 46 % |
Diabetische Hunde ( 22 ) | 37 % |
Welpen mit Parvovirus-Enteritis ( 23 ) | 26 % |
Gesunde Welpen ( 23 ) | 6,3 % |
Morbide Adipositas ( 24 ) | 13 % |
Mit Oclacitinib behandelte Hunde ( 25 ) | 3 % |
Tabelle 2. In der Literatur beschriebene Prävalenzen der subklinischen Bakteriurie bei Hunden.
Betrachtet man zudem die potenziell hohe Prävalenz der subklinischen Bakteriurie in bestimmten Hundepopulationen (z. B. diabetische Hunde, adipöse Hunde, Hunde unter immunsuppressiver Medikation) und die gleichzeitig niedrige Inzidenz von Harnwegsinfektion oder Urosepsis in ebendiesen Populationen, so wird deutlich, dass es sich bei der subklinischen Bakteriurie im typischen Fall um einen „gutartigen“ Zustand handelt. Aus diesen Gründen wird eine Behandlung bei subklinischer Bakteriurie in der Regel nicht empfohlen 26.
Bei der Klassifikation der bakteriellen Zystitis des Hundes bedient man sich oft der humanmedizinischen Terminologie: „einfach, unkompliziert“ oder „kompliziert“. Unklar ist jedoch, ob diese Definitionen bei Hunden tatsächlich anwendbar sind. Im besten Fall führen sie zu einer starken Vereinfachung der großen Bandbreite der auftretenden Infektionen. Im ungünstigsten Fall sind sie ungenau und potenziell irreführend. Bei Menschen beschreibt eine „einfache unkomplizierte“ UTI im typischen Fall sporadische Infektionen bei ansonsten gesunden Frauen ohne offensichtliche Risikofaktoren, außer sexueller Aktivität, und ohne zugrundeliegende Faktoren, die das Risiko eines Therapieversagens erhöhen würden. Die meisten dieser Infektionen kommen bei gesunden, sexuell aktiven, jungen Frauen vor. Eine direkte Analogie zur Situation bei Hunden besteht demnach nicht. Dies bedeutet aber nicht, dass unkomplizierte Infektionen bei Hunden nicht vorkommen. Unklar ist vielmehr, was tatsächlich eine unkomplizierte Infektion ausmacht und wie (wenn überhaupt) dies das Management des Patienten bzw. die Behandlung im konkreten Einzelfall verändert. Definiert man auf der anderen Seite, dass ein Hund eine „komplizierte“ Infektion hat, so führt dies oft automatisch zur Empfehlung einer länger andauernden Gabe (z. B. 28 Tage) von Antibiotika, einer therapeutischen Strategie also, die nicht immer (oder oft nicht) gerechtfertigt ist. Selbst in komplizierten Fällen muss jeder Patient individuell betrachtet werden. So kann zum Beispiel ein Hund mit rezidivierenden Infektionen aufgrund einer anatomischen Anomalie zu einer Serie von „unkomplizierten“ Infektionen neigen, die auf Kurzzeitbehandlungen ansprechen. Nach Meinung des Autors sollte deshalb auf die terminologische Unterteilung in „kompliziert“ und „unkompliziert“ verzichtet werden, da sie zu falschen Annahmen oder unnötigen Maßnahmen führen kann.
In einem Wort: ja. Die Behandlung von Patienten mit rezidivierender Erkrankung kann sich als schwierig und frustrierend erweisen. Wenn Infektionen rezidivieren, ist es entscheidend, den Grund für die Rezidivneigung herauszufinden und damit Möglichkeiten für einen klinischen Langzeiterfolg zu eröffnen. Wiederholte antibiotische Behandlungen anstelle einer spezifischen Bestimmung der eigentlichen Wurzel des Problems sind eine suboptimale Strategie, die zum Wiederaufflammen der Erkrankung und zunehmenden Resistenzen aufgrund der wiederholten antibiotischen Exposition führen kann. Nicht bei allen Patienten mit wiederholten Infektionen kann letztlich eine Ursache identifiziert werden, und wenn eine Ursache gefunden wird, ist diese nicht immer behandelbar. In jedem Fall ist es aber sinnvoll, zumindest den Versuch der Ermittlung einer zugrundeliegenden Ursache zu unternehmen.
Die Beantwortung der Frage, ob Infektionen aufgrund einer unvollständigen Eliminierung des auslösenden Erregers entstehen (persistierende Infektion) oder die Folge eines wiederholten Eindringens neuer Erreger in die Harnblase sind (Re-Infektion) hat einen Einfluss auf das diagnostische Vorgehen und die Behandlung.
Die kurze Antwort lautet: Manchmal. Wenn jedes Mal unterschiedliche Bakterienspezies nachgewiesen werden, liegt eine Re-Infektion klar auf der Hand. Wenn dieselbe Bakterienspezies nachgewiesen wird, aber mit jeweils deutlich unterschiedlichen Empfindlichkeitsprofilen (insbesondere Resistenzunterschiede auf Basis des Erwerbs oder des Verlustes eines Gens, wie z. B. bei der Beta-Lactam-Resistenz), ist eine Re-Infektion wahrscheinlich. Wird dieselbe Bakterienspezies mit derselben antibiotischen Empfindlichkeit nachgewiesen, so könnte dies eine persistierende Infektion widerspiegeln oder es könnte sich um eine Re-Infektion mit einem ähnlichen Stamm handeln. In diesem Fall kann die Unterscheidung nur mit Hilfe einer molekularen Typisierung erfolgen. Die Beantwortung der Frage, welches dieser drei Szenarien im Einzelfall das wahrscheinlichste ist, kann dazu beitragen, die Liste der wichtigsten Differenzialdiagnosen einzugrenzen und den diagnostischen Plan zu optimieren (Tabelle 3).
Persistierende Infektion | |
Mögliche Ursachen | Mögliche Maßnahmen |
Schlechte Besitzercompliance | Gespräch mit dem Besitzer über Compliance |
Falsch berichtete antibiotische Empfindlichkeit | Überprüfung der Ergebnisse der Kultur, der Wahl des Antibiotikums und des verordneten Dosierungsschemas |
Ungeeignete Wahl des Antibiotikums | |
Ungeeignetes Dosierungsschema | |
Nidus, in dem sich das Bakterium der Wirkung der Antibiotika entzieht (z. B. Urolith, Zubildung) | Bildgebende Untersuchung |
Invasion der Blasenwand (insbesondere, wenn ein Antibiotikum mit geringerer Gewebeaktivität eingesetzt wird, z. B. Amoxicillin) | Zystoskopie |
Prostatitis |
Re-infection | |
Mögliche Ursachen | Mögliche Maßnahmen |
Anatomische Anomalie (kongenital oder erworben, z.B. durch Adipositas) | Untersuchung des Urogenitaltraktes |
Immunsuppression (Erkrankung oder Arzneimittel, einschließlich Endokrinopathien) | Hämatologie |
Nierenerkrankung (z. B. niedriges spezifisches Harngewicht) | Bildgebende Untersuchung und Zystoskopie |
Tabelle 3. Potenzielle Ursachen rezidivierender bakterieller Zystitiden und mögliche Maßnahmen.
Bei Hunden können der Vorbericht und die klinische Untersuchung einen starken Verdacht auf eine bakterielle Zystitis ergeben. Im Unterschied zu Katzen, bei denen die meisten Fälle von Erkrankungen der ableitenden Harnwege keine infektiöse Ursache haben, kann die Verdachtsdiagnose einer bakteriellen Zystitis bei einem Hund mit typischen klinischen Symptomen (z.B. Pollakisurie, Strangurie, Hämaturie und/oder Dysurie bei Fehlen harnwegsunabhängiger Symptome) fundiert begründet werden. Zu empfehlen ist in diesen Fällen immer eine Harnanalyse, da es sich hierbei um eine einfache, kosteneffiziente und hilfreiche diagnostische Maßnahme handelt (Abbildung 1). Das spezifische Harngewicht (SHG) kann Informationen über die Nierenfunktion liefern. Harnteststreifen (Dipsticks) können eine Hämaturie nachweisen oder bestätigen, Informationen über den Harn-pH-Wert liefern und potenziell relevante Veränderungen aufdecken, wie zum Beispiel eine Glukosurie. Die Zytologie kann die Diagnose stützen, zum Beispiel durch den Nachweis weißer Blutkörperchen, roter Blutkörperchen und Bakterien, und über den Nachweis von Kristallen, Harnzylindern oder abnormen Zellen Hinweise in Richtung Urolithiasis, Nierenerkrankung oder Harnblasenneoplasien geben (Abbildung 2).
Eine Harnkultur sollte nach Möglichkeit immer eingeleitet werden. Bei Hunden mit einer erstmalig auftretenden Episode einer bakteriellen Zystitis kann ggf. eine empirische Therapie zu rechtfertigen sein. Für die Bestätigung der Diagnose ist eine Kultur in der Regel nicht erforderlich, sie dient in erster Linie der Wahl des im Einzelfall am besten geeigneten Antibiotikums. In Situationen, in denen Resistenzen gegenüber First-Line-Antibiotika nicht zu erwarten sind (z. B. bei einem Hund, der in letzter Zeit nicht antibiotisch behandelt wurde, und in Regionen mit niedriger Resistenzprävalenz), besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass empirische Behandlungen zum Erfolg führen. Wichtiger wird eine Kultur dagegen mit zunehmender Wahrscheinlichkeit resistenter pathogener Erreger, entweder aufgrund von hundespezifischen oder populationsassoziierten Faktoren. Bei natürlichem Harnabsatz aufgefangener Harn eignet sich für die Zytologie, für eine Kultur sind jedoch steril mittels Zystozentese gewonnene Harnproben vorzuziehen. Untersuchungen zeigen zwar, dass „sauber“ aufgefangene Proben eines natürlichen Harnabsatzes ähnliche kulturelle Ergebnisse liefern können wie Zystozenteseproben, Voraussetzung ist aber, dass die Proben innerhalb weniger Stunden im Labor verarbeitet werden und ein Cut-Off-Wert von 100000 KBE/ml verwendet wird 27. Unter Praxisbedingungen schließt der zeitliche Abstand zwischen Probenentnahme und weiterer Verarbeitung im Labor dies jedoch meist aus, es sei denn, die Kultur wird unmittelbar praxisintern durchgeführt. Die Zystozentese sollte deshalb nach Möglichkeit die Standardtechnik der Probenentnahme sein, wenn eine Kultur durchgeführt werden soll.
Wichtig ist in jedem Fall eine kritische Interpretation kultureller Ergebnisse, auch wenn die Proben mittels Zystozentese gewonnen wurden. Infolge von Kontamination oder Kolonisation kann es nämlich zur Isolierung von Bakterien kommen, die klinisch keine Relevanz besitzen. Werden mehrere unterschiedliche Erreger isoliert, muss darüber nachgedacht werden, welcher dieser Erreger am wahrscheinlichsten als Auslöser des Problems in Frage kommt, da eine Bekämpfung sämtlicher nachgewiesenen Bakterien unter Umständen nicht erforderlich ist. Werden Bakterien nachgewiesen, bei denen es sich in der Regel nicht um uropathogene Erreger handelt (z. B. Bacillus spp., Koagulase-negative Staphylokokken, verschiedene Umweltkeime) muss in Betracht gezogen werden, dass es sich um Kontaminanten handelt. Eine Monokultur eines ungewöhnlichen Erregers könnte jedoch tatsächlich auf eine entsprechende Infektion mit diesem Bakterium hindeuten, so dass diese nicht a priori ausgeschlossen werden darf. Sicher ist dies jedoch auch in diesen Fällen nicht, und ein Einsatz höherrangiger Antibiotika gegen multiresistente Bakterien mit fraglicher klinischer Bedeutung ist unter Umständen nicht erforderlich. Entgegen der kulturellen Ergebnisse kann in einer solchen Situation also eine empirische Behandlung mit typischen First-Line-Antibiotika vorzuziehen sein.
Diagnostische Überlegungen sollten auch in Richtung zugrundeliegender Ursachen gehen, da in den meisten Fällen eine auslösende (möglicherweise schwer definierbare) Ursache vorhanden ist. Nach einer einzigen Episode mag eine detaillierte diagnostische Abklärung noch nicht zu rechtfertigen sein, weitergehende Untersuchungen sind aber nie kontraindiziert, und im Falle einer rezidivierenden Erkrankung definitiv angezeigt (Abbildung 3).
Im vergangenen Jahrzehnt vollzog sich eine deutliche Veränderung in der therapeutischen Herangehensweise an die bakterielle Zystitis bei Hunden. In der Vergangenheit stützte man sich vielfach auf lange Behandlungsintervalle (z. B. 14 Tage), dies jedoch ohne Evidenzen für eine optimale Dauer der Behandlung. Bei humanen Patienten werden in der Regel kürzere Behandlungszeiten (z. B. 3-5 Tage) empfohlen 28 29, und letztlich gibt es wenig Gründe anzunehmen, dass es diesbezüglich einen Unterschied zwischen Menschen und Hunden geben sollte. Die Leitlinien der ISCAID aus dem Jahr 2011 empfehlen eine Behandlungsdauer von 7 bis 10 Tagen mit dem Kommentar, dass auch kürzere Behandlungsintervalle wahrscheinlich wirksam sind, ohne dass es hierfür jedoch Evidenzen gibt 26. Nachfolgend durchgeführte Studien beschrieben eine vergleichbare Wirksamkeit kürzerer Behandlungszeiten, verglichen mit den bei Hunden üblichen längeren Behandlungsperioden. Beschrieben wird zum Beispiel die klinische Äquivalenz einer dreitägigen Behandlung mit Trimethoprim-Sulfa und einer zehntägigen Behandlung mit Cephalexin 3 sowie einer dreitägigen Behandlung mit Enrofloxacin und einer vierzehntägigen Behandlung mit Amoxicillin/Clavulansäure 2. Randomisierte, kontrollierte Studien zum Vergleich der Outcomes nach Anwendung desselben Arzneimittels bei unterschiedlicher Behandlungsdauer fehlen nach wie vor, die bislang vorliegenden Evidenzen stützen jedoch die Anwendung kürzerer Behandlungsregime als in der Vergangenheit. Vor diesem Hintergrund empfehlen die im Jahr 2019 überarbeiteten Leitlinien der ISCAID eine Behandlung über 3-5 Tage bei sporadischer Zystitis 1. In Frage kommende First-Line-Antibiotika sind in Tabelle 4 zusammengefasst. Andere Antibiotika können in bestimmten Fällen angezeigt sein, je nach antibiotischer Empfindlichkeit, bestimmter Aspekte der Erkrankung (Bedenken hinsichtlich einer Beteiligung des tieferliegenden Gewebes, also nicht nur des Harns und des Uroepithels), der Arzneimittelverträglichkeit des individuellen Patienten und nicht zuletzt der Besitzercompliance bei bestimmten Behandlungsschemata.
Wirkstoff und Dosierung | Kommentare |
---|---|
Amoxicillin 11-15 mg/kg PO alle 8-12h |
Ideale First-Line-Option. Ausscheidung über den Harn in hohen Konzentrationen. Harnspezifische Breakpoints sollten verwendet werden, da einige auf Basis von Serumkonzentrationen als resistent geltende Bakterien im Harn empfindlich sind. |
Amoxicillin/Clavulansäure 12,5-25 mg/kg PO alle 12h |
Unklar ist, ob die zusätzliche Clavulansäure im Harn viele Vorteile mit sich bringt im Vergleich zu Amoxicillin allein, da im Harn hohe Amoxicillinkonzentrationen erreicht werden. |
Trimethoprim-Sulfonamid 15-30 mg/kg PO alle 12h |
Viele vorteilhafte Aspekte machen Trimethoprim/Sulfonamid zu einer First-Line-Option. Nebenwirkungen stufen es aber in der Regel zu einer „1b“-Wahl zurück, wenn Amoxicillin und Amoxicillin/Clavulansäure keine Optionen sind. |
Tabelle 4. Empfohlene First-Line-Antibiotika zur Behandlung sporadischer bakterieller Zystitiden*.
* Tierärzte sollten nach Möglichkeit stets die in ihrem Land gültigen nationalen Richtlinien für den Antibiotikaeinsatz berücksichtigen.
Viele der oben genannten Aspekte lassen sich mit wenigen Fallstudien abdecken und illustrieren.
Meg ist eine acht Jahre alte Golden Retriever-Hündin, bei der im Rahmen der jährlichen Routineuntersuchung über die Kultur einer mittels Zystozentese gewonnenen Harnprobe eine Bakteriurie festgestellt wurde. Klinische Symptome einer Erkrankung der ableitenden Harnwege wurden nicht beobachtet. Laut Vorbericht hatte die Hündin eine Inflammatory Bowel Disease, die mit niedrig dosiertem Prednison (5 mg alle 24 Stunden) kontrolliert wurde. Mikroskopisch wurde eine Bakteriurie (> 40 Bakterien/HPF) nachgewiesen, einhergehend mit einer geringgradigen Pyurie (5-10 Leukozyten/HPF), aber ohne Hämaturie. Das SHG lag bei 1.044. Die Hämatologie war unauffällig. Die Diagnose lautete subklinische Bakteriurie, eine Behandlung wurde nicht empfohlen.
Obgleich routinemäßige Tests bei Hunden ohne klinische Evidenz einer Erkrankung der ableitenden Harnwege in aller Regel nicht empfohlen werden 1, wurde bei Meg eine Verlaufsuntersuchung mittels Harnanalysen durchgeführt, um diese Erkrankung besser zu verstehen. Harnproben wurden hierfür in der Regel einmal monatlich entnommen. Wenn möglich, wurde eine Zystozentese durchgeführt, ansonsten wurden Proben bei natürlichem Harnabsatz aufgefangen und innerhalb von wenigen Stunden im Labor weiterverarbeitet, wobei ein Cut-Off-Wert von 100000 KBE/ml verwendet wurde 27. Aus jeder der über die vergangenen acht Monate gewonnenen Harnproben wurde E. coli isoliert. Nachgewiesen wurde zudem ein entzündliches Sediment mit weißen Blutkörperchen, aber ohne makroskopische oder mikroskopische Hämaturie. Klinische Symptome einer Harnwegserkrankung (oder irgendeiner anderen Erkrankung) wurden nicht festgestellt. Da die Hündin keine Hinweise auf eine klinische Erkrankung zeigte, wurde eine Behandlung nicht empfohlen, und es wurden keine Probleme beobachtet. Die Ursache der subklinischen Bakteriurie wurde nicht ermittelt. Der nächste diagnostische Schritt in dieser Situation wäre eine Zystoskopie.
Meg ist ein gutes Beispiel für eine persistierende subklinische Bakteriurie. In der Vergangenheit hätte wahrscheinlich jede dieser Episoden, in der E. coli isoliert wurde, eine antibiotische Behandlung nach sich gezogen. In der Humanmedizin gibt es heute jedoch reichlich Daten, die darauf hinweisen, dass die Behandlung von Menschen mit Bakteriurie ohne klinische Symptome keine Vorteile bringt. Deshalb werden in der Humanmedizin große Anstrengungen unternommen, um Tests und Behandlungen bei Patienten mit subklinischer Bakteriurie weiter zu reduzieren. Dies betrifft auch Patienten mit komplexen medizinischen Vorberichten (z. B. Empfänger transplantierter Nieren und Menschen, die klinische Symptome nicht beschreiben können, wie paralysierte oder demente Patienten). Da Meg nicht unter offensichtlichen Problemen durch das nachgewiesene Bakterium leidet, wird sie nicht behandelt.
Molly ist eine vier Jahre alte Labradoodle-Hündin, die mit einer seit 24 Stunden bestehenden Pollakisurie und Dysurie vorgestellt wird. Molly ist ansonsten gesund, Vorbericht und klinische Untersuchung sind unauffällig. Eine beim natürlichen Harnabsatz aufgefangene Harnprobe erscheint makroskopisch abnorm, das heißt, wolkig-trüb und rötlich verfärbt mit flockigem Material. Der Harnstreifentest weist auf eine Hämaturie ohne weitere Veränderungen hin. Das SHG liegt bei 1.030, und der zytologische Befund spricht für eine Zystitis: 50 rote Blutkörperchen/HPF und 20-30 weiße Blutkörperchen/HPF. Zu erkennen sind zudem zahlreiche stäbchenförmige Bakterien. Als die wahrscheinlichste Ursache der beobachteten Symptome wird deshalb eine bakterielle Zystitis vermutet.
Die Wahrscheinlichkeit einer resistenten Infektion bei einem Hund ohne kürzlich stattgefundene antibiotische Exposition oder Hospitalisierung wird als sehr gering eingeschätzt. Vor dem Hintergrund dieser Fakten werden eine Zystozentese und eine Harnkultur mit dem Besitzer diskutiert, aber nicht eindringlich empfohlen. Der Besitzer entscheidet sich dafür, auf eine Kultur zu verzichten. Amoxicillin (20 mg/kg PO alle 12 Stunden über 4 Tage) wird verordnet. Zur Schmerzlinderung wird zusätzlich Meloxicam (0,2 mg/kg PO) verabreicht. Die klinischen Symptome bessern sich innerhalb von 24 Stunden. Bei einem Follow-up-Telefonat einige Tage nach Ende der antibiotischen Behandlung beschreiben die Besitzer keine Probleme. Bei Mollys nächster Routineuntersuchung sechs Monate später werden keine weiteren Symptome einer Erkrankung der ableitenden Harnwege beschrieben.
Dieser Fall ist zwar ziemlich stark vereinfachend, er demonstriert aber ein typisches Szenario. Die Kultur ist ein nützliches Werkzeug, sie bringt aber letztlich nur wenig, wenn sie für das Erstellen der Diagnose (bakterielle Zystitis) von geringem Nutzen ist und wenn die Wahrscheinlichkeit einer Resistenz der beteiligten Erreger gegenüber üblichen empirischen Antibiotika niedrig ist. Dies ist der Fall bei den meisten Hunden mit sporadischer bakterieller Zystitis und ohne Vorbericht einer antibiotischen Exposition oder einer Hospitalisierung. Eine Kultur ist aber dennoch niemals kontraindiziert und wäre insbesondere im Falle eines Therapieversagens angezeigt. Eine Diskussion der Kosten und Nutzen einer Kultur ist also bei jedem Hund mit Verdacht auf eine bakterielle Zystitis berechtigt.
Frankie ist ein acht Jahre alter, kastrierter Mischlingsrüde, der mit einer seit mindestens 14 Tagen bestehenden Pollakisurie und Strangurie vorgestellt wird. Die klinische Untersuchung ist unauffällig, und im Vorbericht gibt es keine Hinweise auf vorangegangene Harnwegsinfektionen.
J. Scott Weese
Da sporadische bakterielle Zystitiden bei adulten Rüden eher seltener vorkommen, wird eine Harnprobe mittels Zystozentese für eine Harnanalyse und eine Kultur gewonnen. Der Harn-pH-Wert beträgt 8, das SHG liegt bei 1.028. Eine Hämaturie (100 rote Blutkörperchen/HPF) ist evident, einhergehend mit einer geringgradigen Pyurie (10 Leukozyten/HPF). Zusätzlich werden sporadische Kokken beobachtet, zusammen mit einer moderaten Anzahl von Struvitkristallen. In Anbetracht der Kristallurie, der Kokken und des hohen Harn-pH-Wertes lautet die Verdachtsdiagnose Struvit-Urolithiasis, und es werden abdominale Röntgenaufnahmen angefertigt. Die Aufnahmen zeigen einen mit dem Verdacht der Struvit-Urolithiasis kompatiblen Harnstein. Nach Diskussion der therapeutischen Möglichkeiten entscheidet sich der Besitzer für den Versuch einer medikamentösen Behandlung.
Eine empirische Behandlung mit Amoxicillin (20 mg/kg PO alle 12 Stunden) über sieben Tage wird eingeleitet. Die im Vergleich zum Fall von Meg längere Behandlungsdauer wird mit dem komplizierenden Faktor des Harnsteins begründet, dessen Anwesenheit potenziell zu einer stärkeren Entzündung der Blasenwand führen und ein insgesamt komplizierteres lokales Milieu schaffen kann. Sobald die aktive Zystitis unter Kontrolle gebracht ist, gibt es keine durch Evidenzen belegte Notwendigkeit einer weiteren antibiotischen Behandlung im Rahmen des Versuchs einer diätetischen Auflösung des Urolithen 1. Einige Tierärzte setzen dennoch Antibiotika über den gesamten Auflösungsprozess hinweg ein. Daten, die eine solche Strategie unterstützen würden, gibt es jedoch nicht. Ebenso fehlen Daten, die auf eine effektive Auflösung ohne den Einsatz von Antibiotika hinweisen. Lediglich anekdotische Berichte praktischer Tierärzte, die während des Auflösungsprozesses keine Antibiotika einsetzen und damit gute Erfolge erzielen, stützen eine eher konservative Herangehensweise an Antibiotika. Sobald die aktive Infektion eliminiert werden konnte, ist es schwierig, eine weitergehende antibiotische Behandlung zu rechtfertigen, da klinisch relevante Bakterien jetzt nicht mehr vorhanden sein sollten. Diskutiert wird zudem die Möglichkeit einer Freisetzung von in Urolithen eingebetteten Bakterien mit deren fortschreitender Auflösung. In Harnsteinen können zwar Bakterien nachzuweisen sein, es gibt aber keine Evidenzen dafür, dass eine ausreichende Anzahl lebensfähiger Bakterien freigesetzt werden kann, um Infektionen hervorzurufen.
In den Ergebnissen der Kultur an Tag 4 wird Staphylococcus pseudintermedius (> 100000 KBE/ml) beschrieben. Das Bakterium ist empfindlich gegenüber Amoxicillin, und die Symptome der Erkrankung der ableitenden Harnwege gehen schnell zurück. Eine Harnstein auflösende Diätnahrung wird verordnet, und acht Wochen später ist der Urolith in der Röntgenaufnahme nicht mehr nachweisbar. In den folgenden Jahren werden keine weiteren Episoden von Harnwegserkrankungen festgestellt.
Die zur Klassifizierung von Harnwegserkrankungen verwendete Terminologie ist wichtig, da sie ein besseres Verständnis der Krankheitsprozesse ermöglicht und die Kommunikation zwischen Besitzer und Tierarzt sowie zwischen den einzelnen Mitgliedern des Praxisteams unterstützt. Zudem kann die richtige Terminologie eine nützliche Rolle im Entscheidungsprozess bezüglich der Diagnose und der Behandlung bei Hunden mit Harnwegssymptomen spielen. Die weitere Erforschung der Rolle von Harnwegsbakterien wird zu einem besseren Verständnis der Pathophysiologie von Harnblasenerkrankungen bei Hunden beitragen.
J. Scott Weese
J. Scott Weese ist Professor am Ontario Veterinary College und Mikrobiologe für Zoonosen /Public Health am Centre for Public Health und Zoonosen Mehr lesen
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