Fütterungsspielzeug für Katzen
Viele Katzen sind bezüglich Fütterungszeiten und Fütterungsmethoden voll und ganz der Wahl ihrer Besitzer unterworfen...
veröffentlicht 11/04/2019
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Der Spruch „ eine Katze ist kein kleiner Hund“ ist heute so wahr wie schon immer, und viele tierärztliche Praxen scheinen mehr auf die Behandlung von Hunden ausgerichtet zu sein als auf Katzen. Pere Mercader gibt einen Überblick über jüngste Forschungen, die untersuchten, wie sich das Konzept der „Cat Friendly Practice“ positiv auf das Unternehmen tierärztliche Praxis auswirken kann.
Für viele Katzen ist die Fahrt zur Tierarztpraxis mit Stress verbunden. Dies hat zur Folge, dass Besitzer Tierarztbesuche vermeiden und kann zur Entstehung eines Teufelskreises führen.
Eine jüngste Studie fand heraus, dass eine Akkreditierung als „Cat Friendly Clinic“ zahlreiche Vorteile hat.
Katzen sind einzigartige Lebewesen und haben spezifische Bedürfnisse, die dafür verantwortlich sein können, dass Besuche in der tierärztlichen Praxis zu einem stressreichen Ereignis für die Katze, aber auch für ihre Besitzer und für Tierärzte werden. Dies kann einen Teufelskreis in Gang setzen, weil Katzen gestresst sind, wenn sie in die Praxis kommen, ihre Besitzer daraufhin solche Besuche tendenziell vermeiden oder verschieben, was schließlich dazu führt, dass Tierärzte Katzen seltener zu Gesicht bekommen als Hunde, und damit auch weniger Routine beim richtigen Handling von Katzen haben (Abbildung 1).
Um dieses Problem aktiv anzugehen hat die International Society of Feline Medicine 1 ein Programm entwickelt — „Cat Friendly Clinic“, oder CFC 2 — dessen Ziel es ist, Tierärzte bei der Schaffung positiver Erfahrungen ihrer felinen Patienten und ihrer Kunden in der Praxis zu unterstützen (Abbildung 2). Das Programm beinhaltet Informations- und Lehrmaterial, das teilnehmende Praxen und Kliniken dabei unterstützt, einen höheren Standard bei der Versorgung von Katzen zu erreichen und die entsprechende CFC-Akkreditierung zu bekommen.
Im Auftrag von Royal Canin hat VMS1 (Veterinary Management Studies) ein Forschungsprojekt initiiert mit dem Ziel, folgende Frage zu beantworten: „ Sind katzenfreundliche Praxen in der Lage, eine stärkere Bindung zu ihren Katzenpatienten und deren Haltern aufzubauen als „normale“ Praxen“? Weiter unten finden Sie eine Zusammenfassung der Methodologie der Studie, ihrer Schlüsselbefunde und der wichtigsten Erkenntnisse.
1 www.estudiosveterinarios.com
VMS analysierte sämtliche ökonomischen Transaktionen von 8490 Katzenpatienten aus einer Stichrobe von 29 akkreditierten „Cat Friendly Clinics” in Spanien zwischen 2015 und 2017. Diese Daten wurden verglichen mit den ökonomischen Transaktionen von 123674 Katzenpatienten aus einer zweiten Stichprobe von 537 spanischen Praxen, die nicht als „Cat Friendly Clinic“ akkreditiert waren im selben Zeitraum. Statistische Tests wurden durchgeführt, um zu validieren, dass beide Stichproben eine vergleichbare geographische Verteilung und Größenverteilung aufweisen, um zu verhindern, dass diese Faktoren die Ergebnisse verfälschen. Von den insgesamt 5350 tierärztlichen Praxen/Kliniken in Spanien sind gegenwärtig 94 als „Cat Friendly Clinic“ akkreditiert. Die Schlüsselbefunde dieser Untersuchung sind graphisch dargestellt.
Ziel zukünftiger Untersuchungen könnte die Validierung der Hypothese einer Ursache-Wirkung-Beziehung sein, mit Hilfe einer Analyse des Trends dieser Ergebnisse vor und nach Erhalt der CFC-Akkreditierung. Aus klinischer Perspektive könnte es auch sehr interessant sein, den Compliance-Level und allgemeine Gesundheitsindikatoren bei Katzenpatienten in diesen Praxen/Kliniken zu messen. Hintergrund dieser Fragestellung ist die Hypothese, dass diese stärkere Bindung auch zu einem besseren Wohlbefinden führen sollte. So zeigt die vorliegende Untersuchung zum Beispiel, dass „Cat Friendly Clinics“ einen höheren prozentualen Anteil kastrierter Katzen haben. Zusätzliche Erkenntnisse könnte man auch durch Befragungen von Katzenbesitzern gewinnen, die diese Praxen/Kliniken besuchen, um ihren Zufriedenheitsgrad zu ermitteln und die zentralen Unterschiede herauszufinden, die katzenfreundliche Praxen ausmachen.
% feline Patienten vs. Gesamtpatienten
2015 | 2016 | 2017 | |
„Cat friendly“ | 20,8 % | 21,2 % | 21,8 % |
Nicht „Cat friendly“ | 17,6 % | 18,1 % | 18,4 %1 |
Gesamt | 17,8 % | 18,2 % | 18,6 % |
*CF: „Cat friendly“; **NCF: Nicht „Cat friendly“
% des Umsatzes der Praxis/Klinik durch feline Patienten
2015 | 2016 | 2017 | |
„Cat friendly“ | 20,3 % |
20,8 % |
20,8 % |
Nicht „Cat friendly“ | 15,6 % |
15,8 % |
16,0 %1 |
Gesamt | 17,8 % | 16,1 % |
16,4 % |
*CF: „Cat friendly“; **NCF: Nicht „Cat friendly“
Durchschnittliche Anzahl Transaktionen (Besuche) pro Jahr pro felinem Patienten
2015 | 2016 | 2017 | |
„Cat friendly“ | 3,36 |
3,45 |
3,62 |
Nicht „Cat friendly“ | 2,65 |
2,68 |
2,781 |
Gesamt | 2,70 |
2,72 |
2,84 |
*CF: „Cat friendly“; **NCF: Nicht „Cat friendly“
Durchschnittlicher Transaktionswert in Euro bei felinen Patienten
2015 | 2016 | 2017 | |
„Cat friendly“ | 52,40 |
53,81 |
54,22 |
Nicht „Cat friendly“ | 47,84 |
48,49 |
48,531 |
Gesamt | 48,20 |
48,92 |
49,00 |
*CF: „Cat friendly“; **NCF: Nicht „Cat friendly“
Durchschnittliche jährliche Ausgaben pro felinem Patienten
2015 | 2016 | 2017 | |
„Cat friendly“ | 176,29 |
185,90 |
196,50 |
Nicht „Cat friendly“ | 126,80 |
129,74 |
135,01 |
Gesamt | 129,95 |
133,27 |
138,96 |
*CF: „Cat friendly“; **NCF: Nicht „Cat friendly“
% der Besitzer feliner Patienten, die Tiernahrung mindestens einmal pro Jahr kaufen
2015 | 2016 | 2017 | |
„Cat friendly“ | 28,2 % |
29,7 % |
30,4 % |
Nicht „Cat friendly“ | 21,6 % |
21,2 % |
21,8 %1 |
Gesamt | 22,0 % |
21,8 % |
22,3 % |
*CF: „Cat friendly“; **NCF: Nicht „Cat friendly“
Die Ergebnisse zeigen, dass „Cat Friendly Clinics“ erfolgreich darin sind, stärkere Bindungen zu ihren felinen Patienten aufzubauen. Im Ergebnis führt dies dazu, dass mehr Katzen in diese Praxen kommen, dass diese Besuche häufiger stattfinden, dass mehr Umsatz bei jeder Visite generiert wird, und dass schließlich ein höherer Jahresumsatz erzielt wird. Vor dem Hintergrund dieser Ergebnisse scheint die Schlussfolgerung begründet, dass es sich lohnt, eine katzenfreundliche Praxis zu sein!
Pere Mercader
Dr. Mercader etablierte sich 2001 als Praxismanagement-Berater für Tierkliniken und hat seitdem diesen Beruf in Spanien, Portugal und einigen lateinamerikanischen Ländern entwickelt. Mehr lesen
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