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Veterinary Focus

Ausgabe nummer 31.3 Sonstiges Wissenschaft

Adipositas bei Kleintieren: neue Herausforderungen, neue Lösungen

veröffentlicht 24/08/2022

Geschrieben von Alexander J. German

Auch verfügbar auf Français , Italiano , Português , Español und English

Adipositas bei unseren Kleintieren ist nichts Neues – Alex German erläutert uns einige neue Ideen, wie wir dieses Problem noch besser angehen können. 

Elektronische Futterautomaten, die die korrekte Tagesration automatisch abmessen

Kernaussagen

Adipositas ist kein neues Problem, bei unseren Kleintieren scheint die Prävalenz in den vergangenen Jahren aber unaufhaltsam anzusteigen.


Neue Strategien sind erforderlich, um Tierhaltern dabei zu helfen, überschüssiges Fett bei ihren Tieren abzubauen und ein gesundes adultes Gewicht zu halten.


Bessere präventive Maßnahmen sind erforderlich, um Adipositas erst gar nicht entstehen zu lassen.


„Gewichtsstigmatisierung“ muss beim Umgang mit adipösen Tieren vermieden werden, und eine gute Kommunikation ist der Schlüssel zur Verbesserung der Tierhalter-Compliance.


Einleitung

Adipositas kann definiert werden als „eine Erkrankung, bei der der Körper Fett bis zu einem Punkt akkumuliert hat, an dem die Gesundheit des Individuums negativ beeinflusst wird“. Die Folgen sind – bei Kleintieren wie bei Menschen – negative Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die Gesundheit, eine verkürzte Lebensspanne und eine schlechtere Lebensqualität. Trotz des in letzter Zeit sehr großen Interesses an diesem Thema in der Forschung und in den Medien steigt die Prävalenz der Adipositas aktuell weiter an, und bislang zeigt das Problem keine Anzeichen einer Abschwächung 1,2. Dieser Artikel beleuchtet die aktuellen Herausforderungen der Kleintieradipositas und betrachtet anschließend verschiedene Optionen für die Verbesserung des Managements dieser chronischen Erkrankung.

Wo liegen die Herausforderungen?

Steigende Prävalenz der Adipositas

Über die vergangenen 30 Jahre beschreiben zahlreiche Studien die Inzidenz der Adipositas bei Kleintieren. Auch wenn ein Vergleich zwischen unterschiedlichen Studien stets mit gewisser Vorsicht erfolgen sollte, erkennt man einen deutlichen Trend in Richtung einer zunehmenden Prävalenz, und zwar sowohl bei Hunden als auch bei Katzen. In Studien, die für die Beurteilung von Adipositas einen Body Condition Score (BCS) mit einer Skala von 1 bis 9 heranziehen, ist der Anteil der Hunde mit dem Score 8/9 oder 9/9 von 10 % im Jahr 2007 auf 19 % im Jahr 2018 angestiegen, und der entsprechende Anteil der Katzen innerhalb desselben Zeitraums von 19 % auf 34 % 2.

Erhöhte Prävalenz bei im Wachstum befindlichen Tieren

Einen noch besorgniserregenderen Trend beobachten wir bei Tieren, die sich im Wachstum befinden. Eine jüngste Studie nennt eine Prävalenz von Übergewicht und Adipositas unter Katzen im Alter von 12-13 Monaten von 7 % 3 – wobei es sich hier durchaus um eine Unterschätzung der realen Verhältnisse handeln könnte, da die Daten zum Gewichtsstatus der analysierten Katzen von privaten Tierhaltern stammen und nicht etwa von Tierärzten. Noch Besorgnis erregender ist die Situation bei jungen Hunden. Eine Studie fand heraus, dass von 516 juvenilen Hunden (< 24 Monate) 190 (37 %) eine übergewichtige oder adipöse Körperkondition aufwiesen, wobei die Prävalenz während der Wachstumsphase stetig ansteigt von 21 % (21/100) bei Hunden unter 6 Monaten auf 52 % (16/31) bei Hunden im Alter von 18-24 Monaten 4.

Veränderungen der Beliebtheit von Hunderassen

Signifikant sind auch die in jüngster Zeit zu beobachtenden Veränderungen in der Demographie der Hunde mit einer zunehmenden Beliebtheit kleiner (insbesondere brachyzephaler) Hunderassen. Historisch betrachtet waren es überwiegend die mittelgroßen bis großen Rassen, die für Adipositas prädisponiert waren, eine neuere Untersuchung 2 stellt jedoch fest, dass heute die höchsten Prävalenzen unter Hunden kleiner Rassen oder bei Toyrassen zu finden sind (Abbildung 1).

Prävalenz von Übergewicht bei verschiedenen Hunderassen nach Daten des Banfield Pet Hospital
Auch wenn die Prävalenz von Übergewicht mit der Größe der Rasse ansteigt (a), sind kleinere Rassen häufiger betroffen (b), und der Mops steht mit einem Anteil von 64 % übergewichtiger Hunde an der Spitze der Liste

Abbildung 1. Prävalenz von Übergewicht bei verschiedenen Hunderassen nach Daten des Banfield Pet Hospital. Auch wenn die Prävalenz von Übergewicht mit der Größe der Rasse ansteigt (a), sind kleinere Rassen häufiger betroffen (b), und der Mops steht mit einem Anteil von 64 % übergewichtiger Hunde an der Spitze der Liste. 
Credit: Banfield Pet Hospital/NAVC/redrawn by Sandrine Fontègne 

Die Einschätzung der Tierhalter

Tierhalter unterschätzen oft die tatsächliche Körperkondition ihrer Hunde oder Katzen und halten sie für schlanker als sie tatsächlich sind. Mögliche Ursachen sind eine falsche Wahrnehmung der Körperform oder eine Beeinflussung der Beurteilung durch den Umstand, dass diese Halter ständig von übergewichtigen bis adipösen Tieren umgeben sind. Zusätzlich verstärkt wird diese Fehleinschätzung möglicherweise aber auch durch die Medien, in denen zum Teil Tiere dargestellt werden, die als „perfekte“ Vertreter ihrer Rassen wahrgenommen werden. So wurden zum Beispiel in einer jüngsten Beobachtungsstudie 26 % der auf einer nationalen Hundeausstellung fotografierten Hunde als übergewichtig beurteilt 5. In der Summe könnten Hintergründe erklären, warum die Einschätzungen der Körperkondition zwischen Tierärzten und Tierhaltern oft stark differieren und warum Tierhalter den professionellen tierärztlichen Einschätzungen bezüglich Übergewicht und Adipositas zum Teil misstrauen 6.

Zunehmende Anzahl von Tieren, die „die Waage sprengen”

Die 9-stufige BCS-Skala ist zweifellos hilfreich, wobei der maximale Wert 9/9 anzeigt, dass ein Tier um 40 % über seinem Idealgewicht liegt. Ein großes Problem ist jedoch, dass diese Skalierung wohl nicht den tatsächlichen Grad von Adipositas widerspiegelt, den man in der heutigen Generation der Kleintiere findet, deren Vertreter nicht selten „die Waage sprengen“ (Abbildung 2). So fand zum Beispiel eine Langzeituntersuchung heraus, dass durchschnittlich 46 % der betroffenen Patienten um mehr als 40 % über ihrem Idealgewicht liegen (unveröffentlichte Daten des Autors), wobei in den unmittelbar zurückliegenden Jahren (2015 bis 2020) sogar 59 % der betroffenen Tiere über dieser Marke lagen.

Eine Katze it hochgradiger Adipositas
ein Hund (b) mit hochgradiger Adipositas

Abbildung 2. Eine Katze (a) und ein Hund (b) mit hochgradiger Adipositas, definiert als ein um mehr als 40 % über dem Idealgewicht liegendes Körpergewicht. Die Körperkondition dieser Tiere liegt über dem Höchstwert der konventionellen 9-stufigen BCS-Skala.
Credit: (a) A. German/University of Liverpool; (b) Shutterstock

Wirksamkeit von Gewichtsmanagementprogrammen

In Anbetracht der negativen Korrelation zwischen dem prozentualen Anteil der Körperfettmasse und dem Erfolg von Gewichtsmanagementprogrammen erweist es sich oft als eine riesige Herausforderung, adipöse Tiere wieder zurück auf ihr Idealgewicht zu bringen. Einige Autoren behaupten, dass ein Gewichtsmanagement grundsätzlich eine einfache Sache sei 7, dies ist aber eine Fehleinschätzung, deren Ursprung möglicherweise darin liegt, dass viele frühe Studien in Kolonien mit jungen, gesunden und oft nur moderat (< 20 %) übergewichtigen Tieren durchgeführt wurden, bei denen zudem der Einfluss der Tierhalter fehlte. Solche Studien spiegeln aber keineswegs die typische Situation von privat gehaltenen Kleintieren mit Adipositas wider, und neuere Untersuchungen zeigen, dass die Gewichtsabnahmerate selbst bei deutlich ausgeprägter diätetischer Restriktion meist unter 1 % pro Woche liegt 8,9. Zu den Gründen hierfür gehören unter anderem die größere Vielfalt der Kleintierpopulation (hinsichtlich Alter, Kastrationsstatus und Rassen), sowie die Tatsache, dass Kleintiere heute oft hochgradig adipös sind und nicht selten unter Komorbiditäten leiden 10. Eine wichtige Rolle spielen aber auch verschiedene Tierhalter-Faktoren, wie zum Beispiel das Füttern von Tischabfällen und Snacks 9. In der Summe weisen alle diese Punkte darauf hin, dass eine erfolgreiche Gewichtsreduktion bei adipösen Hunden und Katzen ganz im Gegensatz zu den Schlussfolgerungen aus den oben erwähnten Koloniestudien im Allgemeinen eine extrem große Herausforderung darstellt.

Die Erfolgsraten von Gewichtsreduktionsdiäten sind oft sehr enttäuschend. In einer Studie schlossen nur 53 % aller in ein sechsmonatiges Gewichtsreduktionsprogramm aufgenommenen Hunde das Programm vollständig ab, und die Schulung und Beratung der Tierhalter zum Thema Ernährung hatte in diesem Zusammenhang nur einen geringen Einfluss 8. In einer zweiten Studie zur Untersuchung der Compliance mit einem Gewichtsmanagementprogramm 10 erreichten 61 % der Hunde erfolgreich ihr Zielgewicht, während in einer ähnlichen Studie über Katzen mit Adipositas lediglich 45 % auf ihr Zielgewicht kamen 11. Ein Schlüsselfaktor, der über Erfolg oder Misserfolg entscheidet, ist der Grad der Adipositas, das heißt, je höher die Körperfettmasse, desto wahrscheinlicher ist es, dass ein Tier das Programm nicht erfolgreich abschließt.

Zu bemerken ist, dass das vorzeitige Aussteigen aus einem Gewichtsreduktionsprogramm keineswegs linear verläuft. Während der ersten 12 Wochen ist die Compliance in der Regel noch gut, wobei in dieser Phase mehr als 80 % der Tiere, die ein entsprechendes Programm begonnen haben, weiterhin teilnehmen, und im Durchschnitt einen Gewichtsverlust von mehr als 8 % erreichen (Abbildung 3). Aber nur sehr wenige Tiere erreichen innerhalb dieser Periode tatsächlich ihr Zielgewicht, und in den Wochen danach steigen weitere Tiere aus.

Ein weiteres Problem besteht darin, dass viele Tiere im Anschluss an ein Gewichtsreduktionsprogramm wieder an Gewicht zunehmen. In jüngsten Studien nahmen 48 % der Hunde und 46 % der Katzen nach erfolgreichem Erreichen ihres Zielgewichts wieder an Gewicht zu 12,13. Dieses Ergebnis ist enttäuschend und weist eindringlich darauf hin, dass das Management von Adipositas eine lebenslange Aufgabe ist und für Tierhalter oft eine riesige Herausforderung darstellt.

In der Summe ist es also eine Kombination aus geringer prozentualer Gewichtsabnahme, einer schlechten Vollendungsrate und dem Risiko einer anschließenden erneuten Gewichtszunahme, die unterstreicht, dass ein erfolgreiches Gewichtsmanagement eine schwierige Aufgabe ist, denn in der Realität erreicht nur eine Minderheit der Kleintiere ihr Zielgewicht mit Hilfe entsprechender Programme. Noch bedenklicher als die enttäuschende Effektivität von Gewichtsreduktionsprogrammen ist allerdings die Tatsache, dass insgesamt nur sehr wenige Hunde und Katzen mit Adipositas überhaupt jemals irgendeine Art von Gewichtsmanagement erfahren. Man schätzt, dass mehr als die Hälfte aller als Gesellschaftstiere gehaltenen Hunde und Katzen Übergewicht oder Adipositas haben 1. Ungeachtet dieser Tatsache wird der Gewichtsstatus des Tieres in lediglich 1,4 % der Patientenakten in Kleintierpraxen erwähnt 14. Wenn also diese Erkrankung tatsächlich nur von so wenigen praktischen Tierärzten formell diagnostiziert wird, ist es kaum überraschend, dass das Gewichtsmanagement bei Hunden und Katzen so geringe Erfolgsquoten hat.

Die Gewichtsreduktion bei Hunden ist während der ersten etwa 12 Wochen eines Gewichtsmanagementprogramms am erfolgreichsten

Abbildung 3. Die Gewichtsreduktion bei Hunden ist während der ersten etwa 12 Wochen eines Gewichtsmanagementprogramms am erfolgreichsten.
Credit: Royal Canin/redrawn by Sandrine Fontègne

Einstellungen gegenüber Adipositas

Bei der Betrachtung der Ursachen einer Erkrankung neigt die Gesellschaft gern dazu, „Verantwortung und Schuld“* zuzuweisen, das heißt, die betroffenen Patienten sind entweder Opfer oder Täter. Zur Stigmatisierung von Krankheiten kommt es dann, wenn einem Patienten selbst die Schuld an einer bestimmten Erkrankung gegeben wird, weil er vermeintlich moralische oder sonstige Verfehlungen begangen hat 15 . Ein gutes Beispiel hierfür ist die Adipositas beim Menschen, für die betroffene Patienten nach der in der Gesellschaft vorherrschenden Meinung persönlich verantwortlich sind, weil sie faul sind, weil sie zu viel essen oder beides. Jüngste Forschungsergebnisse weisen zudem darauf hin, dass solche Einstellungen genutzt werden, um Gewichtsdiskriminierung zu rechtfertigen, ungeachtet der zahlreichen Evidenzen, die klar belegen, dass Adipositas eine hochkomplexe chronische Erkrankung mit multiplen Risikofaktoren ist, die vielfach außerhalb der Kontrolle des Individuums liegen 16.

https://implicit.harvard.edu/implicit/selectatest.html

Diese Gewichtsstigmatisierung wird häufig auch bei vielen Mitarbeitern im Gesundheitswesen beobachtet 15, und erst vor kurzem wurde diese Problematik im tierärztlichen Berufsstand untersucht. In einer Studie räumten Tierärzte ein, dass sie häufig stigmatisierende Begriffe für die Beschreibung von Übergewicht bei Hunden verwenden und berichteten, dass sie gegenüber adipösen Hunden und deren Haltern nicht selten Empfindungen wie Schuldzuweisungen, Frustration und sogar Abscheu hegen 17. Tierärzte sagten weiter, dass sie Tierhalter, die selbst übergewichtig sind, für die Adipositas bei ihren Tieren verantwortlich machen, und gaben an, insbesondere bei adipösen Haltern eher pessimistisch zu sein, was die Akzeptanz und Umsetzung tierärztlicher Behandlungsempfehlungen betrifft. Aber auch andere Studien liefern indirekte Hinweise auf Gewichtsstigmatisierung. So glauben zum Beispiel die meisten Tierärzte, dass „Tierhalter-assoziierte“ Faktoren die Hauptgründe für die Entwicklung von Adipositas bei Hunden und Katzen sind 18. Diese offenbar weit verbreiteten Ansichten stehen jedoch im Widerspruch zu der Tatsache, dass inzwischen multiple Risikofaktoren für Adipositas bei Kleintieren bekannt sind, einschließlich genetischer Faktoren.

Auf der anderen Seite gibt es auch die Vorstellung, dass Gewichtsstigmatisierung positive Auswirkungen hat, da sie Menschen mit Adipositas einen gewissen Anreiz zum Abnehmen bieten kann. Die heute vorliegenden Evidenzen weisen aber in der Tat darauf hin, dass betroffene Individuen dadurch eher negativ beeinflusst werden, das heißt, ihre Chancen auf eine erfolgreiche Gewichtsreduktion sinken und ihre mentale Gesundheit wird beeinträchtigt 19. Natürlich klingt es auf den ersten Blick verlockend, dass eine Gewichtsstigmatisierung einen Einfluss darauf haben könnte, welche Behandlungen Hunde und Katzen mit Adipositas bekommen. Es stellt sich die Frage, ob diese Einstellungen mit der Tatsache verknüpft sein könnten, dass nur sehr wenige Tierärzte die Begriffe „Übergewicht“ oder „adipös“ in ihre Patientenkarteien eintragen 14, und erklären könnten, warum Tierärzte Gespräche mit Tierhaltern über Adipositas nur widerwillig führen? Nach Meinung des Autors werden wir auch weiterhin schwer damit zu kämpfen haben, diese Erkrankung erfolgreich zu behandeln, solange wir nicht bereit sind, diese Einstellungen von Tierärzten und der Gesellschaft gegenüber der Adipositas – bei Tieren wie bei Menschen – zu verändern.

Alexander J. German

Die beste Strategie beim Umgang mit einem Tier mit Adipositas besteht darin, unsere Herangehensweise zu modifizieren und dabei die Vorteile zu maximieren und die Misserfolge zu minimieren, in der Hoffnung, die Lebensqualität so vieler Tiere wie möglich zu verbessern.

Alexander J. German

Wo liegen die Lösungen?

Gewichtsmanagementstrategien neu durchdenken

Der Autor ist der Meinung, dass die beste Strategie darin besteht, unsere Herangehensweise an diese Problematik zu modifizieren und dabei die Vorteile zu maximieren und die Misserfolge zu minimieren, in der Hoffnung, die Lebensqualität von so vielen Tieren wie möglich zu verbessern. Der erste Aspekt ist die Betrachtung der Ziele einer Gewichtsreduktion. Gegenwärtig liegt der Fokus hierbei in hohem Maße auf den nackten „Zahlen“, wie zum Beispiel dem Idealgewicht und der prozentualen Gewichtsabnahmerate. Stattdessen sollten sich Ziele aber vielmehr an den Vorteilen orientieren, die eine erfolgreiche Gewichtsabnahme mit sich bringen kann, wie zum Beispiel die Verbesserung der metabolischen Gesundheit, der Mobilität und der Lebensqualität. Bevor man sich auf einen Gewichtsreduktionsplan einigt, ist es deshalb hilfreich, ein ins Detail gehendes Gespräch mit dem Tierhalter zu führen, um seine Sorgen und seine Prioritäten zu eruieren. So kann ein Halter zum Beispiel besorgt darüber sein, dass sein Hund unter einer hochgradigen Osteoarthritis leidet, und sein primäres Ziel in diesem Fall wäre eine Verbesserung der Mobilität. In diesem Fall sollte das Ziel der Gewichtsabnahme weniger der Verlust eines bestimmten prozentualen Anteils des Körpergewichts sein, sondern vielmehr eine Verbesserung der Mobilität und eine Linderung der chronischen Schmerzen. Die Höhe des tatsächlichen Gewichtsverlustes ist in diesem Fall dann lediglich ein Pfad in Richtung des eigentlichen Ziels.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die genaue Kenntnis der Zeitpunkte und der Gründe für das Scheitern von Gewichtsreduktionsprogrammen. Wie oben erläutert ist die Compliance während der ersten Wochen in der Regel sehr gut, einhergehend mit einer angemessenen Gewichtsreduktionsrate von ca. 1 % pro Woche (Abbildung 3). Nach dieser Zeit wird die Angelegenheit jedoch deutlich schwieriger, denn die Rate der Gewichtsreduktion sinkt, und es treten zunehmend Probleme mit der Compliance auf (Abbildung 4). Ein erfolgreiches Programm sollte aus diesem Grund weniger darauf ausgerichtet sein, ein übergewichtiges Tier in sein Idealgewicht zurückzubringen, sondern vielmehr mit einem standardisierten, zeitlich begrenzten Schema arbeiten, zum Beispiel orientiert am Prinzip einer Chemotherapie, wo ein festgelegtes Schema standardisierte Dosen, festgelegte Applikationszeitpunkte und eine definierte Dauer der Behandlung vorschreibt. Die Ergebnisse werden dann zu diesem definierten Zeitpunkt überprüft, und je nach Beurteilung der Lage werden weitere Behandlungen und Therapieprotokolle empfohlen. Gewichtsreduktionsprogramme könnten auf ganz ähnliche Weise konzipiert werden. Eine Periode von 12 Wochen ist ein vernünftiger Zeitrahmen für ein entsprechendes Schema, wenn wir berücksichtigen, dass die Resultate solcher Programme während dieser Zeit erwiesenermaßen am besten sind, und zwar unabhängig vom Gewicht, das der Patient insgesamt verlieren muss. Der primäre Fokus sollte darauf liegen, den Tierhalter dabei zu unterstützen, diese Periode erfolgreich durchzuhalten. Am Ende der definierten Periode werden dann die Resultate beurteilt, wobei in das Gesamturteil nicht nur der Gewichtsverlust per se, sondern auch die erreichten Gesundheitsvorteile eingehen.

Balkendiagramm der Tierhalter-Compliance und des Gesamterfolges eines Gewichtsmanagementprogrammes

Abbildung 4. Balkendiagramm der Tierhalter-Compliance und des Gesamterfolges eines Gewichtsmanagementprogrammes. Fünf Monate nach Beginn des Programms sinkt die Compliance sehr deutlich. 
Credit: Royal Canin/redrawn by Sandrine Fontègne

Eine solche Herangehensweise hat zahlreiche potenzielle Vorteile. Zunächst können speziell die Faktoren stärker betont werden, die tatsächlich Priorität besitzen, insbesondere für den Tierhalter, wie zum Beispiel die Verbesserung der Lebensqualität, wobei ein geringerer Fokus auf das Erreichen eines exakten Zielgewichts gelegt wird. Auf der Grundlage einer kritischen Überprüfung der vor Beginn des Programmes gemeinsam festgelegten Ziele (z. B. verbesserte Mobilität, geringere analgetische Medikation der begleitenden Osteoarthritis) kann dann nach 12 Wochen beurteilt werden, ob und in welchem Umfang weitere Gewichtsreduktionszyklen erforderlich sind. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass ein zuvor definierter Endpunkt Tierhaltern eine größere Gewissheit gibt, auf was sie sich einlassen, das heißt, auch wenn die Phase der Gewichtsreduktion gelegentlich als sehr schwierig und belastend empfunden wird, ist immer ein Ende in Sicht. Zum Dritten maximiert diese Strategie die Effizienz der Periode, in der die Gewichtsreduktion am erfolgreichsten ist (was wiederum die Compliance maximiert), und schließlich erkennt diese Methode an, dass der Erfolg des Programmes nicht ausschließlich durch das Erreichen eines nominellen „Zielgewichts“ definiert wird, sondern vielmehr, dass selbst ein bescheidener Gewichtsverlust zu einer verbesserten Lebensqualität führen kann. Studien zeigen, dass eine Reduktion des Ausgangsgewichts um 10 % innerhalb einer 12-Wochen-Periode möglich ist 20, und dass dies im Allgemeinen mit deutlichen Verbesserungen der Mobilität und der Lebensqualität einhergeht.

Identifizierung der Risiko-Individuen bevor sich Adipositas entwickelt 

In Anbetracht der Tatsache, dass die meisten einmal übergewichtig oder adipös gewordenen Hunde und Katzen gar kein Gewichtsmanagementprogramm beginnen, sollten Tierärzte insbesondere die Bedeutung der Adipositasprävention stärker betonen. Die Prävention besteht aus drei Hauptkomponenten, nämlich zunächst der Identifizierung der Risiko-Individuen bevor sich Adipositas entwickelt, dann der lebenslangen proaktiven Überwachung dieser Risiko-Individuen und schließlich der Unterstützung der dauerhaften Aufrechterhaltung eines gesunden Körpergewichts und einer gesunden Lebensweise.

Identifizierung der Risiko-Individuen bevor sich Adipositas entwickelt 

Auf der Basis bekannter Risikofaktoren (Box 1) für die Identifizierung von Hunden und Katzen mit Adipositasrisiko lassen sich gezielte präventive Maßnahmen am besten umsetzen. Hier folgen nur einige der wichtigsten Risikofaktoren:

  • Das Wachstumsmuster. Bei Kindern ist das zukünftige Adipositasrisiko verknüpft mit bestimmten Wachstumsmustern, einschließlich eines schnellen Wachstums und eines Aufholwachstums. Ein ähnliches Phänomen wird auch bei Katzen 21 und Hunden 22 beschrieben.
  • Die Rasse. Bei bestimmten Hunderassen weist Adipositas aufgrund von genetischen Einflüssen eine höhere Prävalenz auf (z. B. Labrador, Golden Retriever, Mops). Bei Katzen haben Mischlinge (Kurzhaar- und Langhaarhauskatzen) das größte Adipositasrisiko, wobei auch genetische Faktoren ein Risikofaktor sind.
  • Die Kastration. Die Kastration ist ein wichtiger Risikofaktor bei Hunden und Katzen, wahrscheinlich, weil Veränderungen der Geschlechtshormone zu verändertem Verhalten führen, insbesondere zu gesteigerter Nahrungssuche und verminderter körperlicher Aktivität. Da es sich bei der Kastration um eine geplante Maßnahme handelt, können entsprechende präventive Maßnahmen rechtzeitig eingeleitet werden.
  • Komorbiditäten. Zahlreiche begleitende Erkrankungen können den Energiehaushalt stören, entweder durch eine Steigerung der Energieaufnahme oder durch eine Reduzierung des Energieverbrauchs, und dadurch für eine Gewichtszunahme prädisponieren.
  • Nahrung und Ernährungsverhalten. Zu den möglichen Zusammenhängen zwischen Nahrung und Adipositas herrschen unterschiedliche Meinungen. Das zweifellos am konstantesten nachgewiesene Risiko ist aber die Gabe von zusätzlicher Nahrung in Form von Tischabfällen und Snacks. Bei Katzen werden darüber hinaus bestimmte Ernährungsverhaltensweisen als mögliche Risikofaktoren für Adipositas gesehen.
  • Umwelt und Aktivität. Tiere, die „indoor” leben (insbesondere in Wohnungen) haben ein höheres Adipositasrisiko als Tiere mit Zugang nach draußen. Prädisponiert für Adipositas sind aber auch Katzen, die zusammen mit Hunden leben oder mit einer oder zwei weiteren Katzen.
  • Tierhalter-Faktoren. Einige Faktoren auf Seiten der Tierhalter werden ebenfalls für die Entwicklung von Adipositas bei Hunden und Katzen verantwortlich gemacht.

Box 1. Risikofaktoren für die Entwicklung von Übergewicht und Adipositas bei Hunden und Katzen.

Auswirkungen von Erkrankungen/Arzneimitteln auf den Energiestoffwechsel
Polyphagie im Zusammenhang mit Hyperadrenokortizismus (Hund)
Polyphagie als Arzneimittelnebenwirkung, z. B. Kortikosteroide, Antikonvulsiva (Hund)
Kastration (Katze, Hund)
Verminderte physische Aktivität infolge muskuloskelettaler Erkrankungen (Katze, Hund) 
Verringerte basale Stoffwechselrate im Zusammenhang mit Hypothyreose (Hund)
Ernährung
„Supermarkt“-Futtermittel (Hund)
„Premium”-Futtermittel (Katze)
Trockennahrung (Katze)
Diätetischer Fettgehalt (nicht der diätetische Kohlenhydratgehalt) (Katze)
Futter zur freien Wahl (Katze)
Ad libitum-Fütterung (Hund)
Anzahl von Mahlzeiten und Snacks (Hund)
Tischabfälle (Katze, Hund)
Tier ist während der Futtervorbereitung anwesend (Katze, Hund)
Tierhalter-Faktoren
Niedriges Einkommen des Tierhalters (Hund)
Body Mass Index des Tierhalters (Hund, Katze)
Adipositas wird nicht als Krankheit betrachtet (Hund)
Halter glaubt nicht, dass Adipositas Gesundheitsrisiken birgt (Hund)
Weniger Interesse an präventiver Gesundheitsfürsorge (Katze)
Häufigkeit und/ oder Dauer des Ausführens (Hund)
Weniger Zeit für das Spielen mit dem Tier (Katze)
Übermäßige Vermenschlichung des Tieres durch den Halter (Hund)
Tiere als Ersatz für menschliche Gesellschaft (Katze)
Intensive Beobachtung der Nahrungsaufnahme (Katze, Hund)
Eine stärkere Tierhalter-Tier-Bindung (Katze, Hund)
Tier wird als Baby betrachtet (Hund)
Tier darf im Bett des Halters schlafen (Hund)
 
Lebenslange proaktive Überwachung von Risikotieren

Auf Basis der oben genannten Faktoren sollte ein Tierarzt in der Lage sein, das individuelle Adipositasrisiko eines Tieres realistisch einzuschätzen und die im Einzelfall am besten geeigneten Präventionsstrategien zu entwickeln. Letztere sollten nach Möglichkeit jedoch vor der Entwicklung der Erkrankung eingeleitet (z. B. im Alter von 12 Wochen oder noch vorher) und lebenslang beibehalten werden.

Eine Schlüsselstrategie ist die regelmäßige Überwachung des Körpergewichts ab dem Zeitpunkt der Erstimpfung über die gesamte Wachstumsphase hinweg bis ins adulte Alter hinein. Der Body Condition Score (BCS) ist zwar ein hilfreicher Parameter zur Bestimmung des Gewichtsstatus adulter Hunde, bei im Wachstum befindlichen Tieren wurden die existierenden Methoden bislang aber noch nicht adäquat validiert. Bei jungen Tieren kann eine Überwachung des Körpergewichts anhand von Wachstumstabellen und -kurven 23 hilfreich sein. Evidenzbasierte Wachstumskurven wurden erst jüngst für Hundewelpen erstellt (https://www.waltham.com/resources/puppy-growth-charts), und unterstützen das schnelle Erkennen abnormer Wachstumsmuster, nicht zuletzt solcher, die mit einem Adipositasrisiko assoziiert sind 24. Bis zu einem Alter von einem halben Jahr sollten Hundewelpen monatlich gewogen werden, und anschließend mindestens alle drei Monate bis zum Erreichen des adulten Gewichts. Auf diese Weise maximiert man die Wahrscheinlichkeit, dass ein Welpe seine Skelettreife bei idealer Körperkondition erreicht. Ab diesem Zeitpunkt kann dann der BCS eingesetzt werden, um die optimale Kondition beim adulten Tier zu bestätigen, wobei das Körpergewicht in der Patientenakte als „gesundes Gewicht“ eingetragen wird. Ziel ist es nun, dieses gesunde Gewicht (+/- 5 %) über das gesamte adulte Leben des Tieres zu halten. Im Idealfall sollten adulte Tiere alle sechs Monate gewogen werden, keinesfalls aber weniger als einmal pro Jahr (z. B. anlässlich der jährlichen Impfung). In der Seniorenphase des Lebens werden dann wieder häufigere Gewichtskontrollen empfohlen, zum Beispiel alle drei Monate. Im Idealfall sollten Patienten zum Wiegen immer in die tierärztliche Praxis kommen, da hier stets dieselbe kalibrierte Waage eingesetzt wird. Zusätzlich können beim Praxisbesuch aber auch die Körperkondition bestimmt und mögliche weitere gesundheitliche Probleme abgeklärt werden. Wo dies schwierig ist (z. B. bei ängstlichen oder leicht erregbaren Katzen) kann das Tier auch zu Hause mit Hilfe einer Badezimmerwaage oder einer Kofferwaage (Katze in der Transportbox wiegen) gewogen werden, verbunden mit telefonischen Konsultationen. Das aktuelle Gewicht des Tieres sollte immer mit dem in der Patientenakte eingetragenen gesunden Gewicht verglichen werden, so dass bei Abweichungen von 5 % oder mehr unmittelbar Strategien zur Wiederherstellung des gesunden Gewichts eingeleitet werden können.

Förderung der Aufrechterhaltung eines gesunden Gewichts und einer gesunden Lebensweise

Für die Prävention von Adipositas bei Risikopatienten können verschiedene Strategien eingesetzt werden, die in der Regel entweder auf der Kontrolle der Energiezufuhr oder der Steigerung des Energieverbrauchs basieren.

  • Kontrolle der Energiezufuhr. Im Mittelpunkt steht hierbei die Hauptmahlzeit, die stets aus einer nutritiv ausgewogenen und vollwertigen Nahrung bestehen sollte, angepasst an die aktuelle Lebensphase des Tieres. Die Wahl der Nahrung sollte auf der Basis einer Diskussion zwischen Tierhalter und Tierarzt erfolgen, und für weitere Details sei an dieser Stelle auf die zahlreichen anerkannten Fachbücher hingewiesen. Viele Kleintiere zeigen starke ausgeprägte futtersuchende Verhaltensweisen, denen Halter oft keinen Widerstand entgegensetzen können. In diesen Fällen kann die Verwendung spezieller Nahrungen mit erhöhtem Protein- und Fasergehalt zu einer Verbesserung der Sättigung beitragen und dadurch die spontane Futteraufnahme und die futtersuchenden Verhaltensweisen reduzieren. Weitere Strategien sind die Reduzierung der Energiedichte der Nahrung durch Vergrößerung ihres Volumens, entweder durch Zusatz von Wasser (oder Umstellung auf Feuchtnahrung, wenn dies unter dem Kostenaspekt möglich ist) oder durch Ausdehnung von Trockenfutterkroketten mit Hilfe von Luft. Und schließlich kann die Verlangsamung der Futteraufnahme durch Nahrungen auf der Basis von Kroketten unterstützt werden, deren spezielle Form eine vermehrte Kauaktivität erfordert.

Unabhängig davon, welche Nahrung letztlich gewählt wird, ist es wichtig, die richtige Menge zu füttern, die je nach Art der Nahrung und je nach Lebensphase des Tieres variieren kann. Ermittelt wird die richtige Menge entweder über die Berechnung des Erhaltungsenergiebedarfes des Tieres oder anhand der Fütterungsempfehlungen des Herstellers, immer angepasst an die individuellen Umstände (z. B. Körpergewicht, Rasse, Geschlecht, Kastrationsstatus, Aktivitätslevel). Die so bestimmte Tagesration sollte exakt abgemessen werden (siehe unten) und zunächst über eine Dauer von zwei Wochen gefüttert werden, bevor die erste Überprüfung stattfindet. Wenn während dieser Zeit Gewicht abgenommen wurde, wird die Tagesration um 10 % erhöht, oder umgekehrt um 10 % verringert, wenn das Tier zugenommen hat. Im Anschluss folgen dann je nach Bedarf weitere Zyklen aus Wiegen des Tieres und entsprechender Anpassung der Tagesration, bis sich das Körpergewicht auf stabilem Niveau eingependelt hat. Danach wird das Tier weiterhin in regelmäßigen Abständen gewogen, um sicherzustellen, dass das Körpergewicht dauerhaft im gewünschten Rahmen bleibt.

  • Präzise Abmessung der Rationen. Futterrationen müssen so exakt wie möglich abgemessen werden. Insbesondere gilt dies für Trockennahrungen, die aufgrund ihrer hohen Energiedichte bereits bei einer geringfügigen Überschätzung der Menge zu einer signifikanten Überfütterung führen können. Messbecher sind ein einfaches aber sehr unzuverlässiges Hilfsmittel für die Futterportionierung, da sie im Alltag oft zu ungenauen und schwankenden Rationsgrößen führen und damit für eine Überfütterung prädisponieren 9 (Abbildung 5). Elektronische Waagen sollten daher bevorzugt werden. In der Zukunft sollte die präzise Abmessung der Portionen noch einfacher werden Dank der Entwicklung „smarter Futternäpfe“ und computergesteuerter Futterautomaten, die die korrekte Tagesration automatisch abmessen und freigeben. Einige Geräte sind auch in der Lage, die Futteraufnahme über den Tag zu überwachen, so dass Tierhalter die Muster der Futteraufnahme in Kurven darstellen können, mit deren Hilfe Abweichungen, die auf mögliche Gesundheitsprobleme hinweisen, leichter zu erkennen sind (Abbildung 6).
Messbecher werden von Tierhaltern oft für die Abmessung des Futters verwendet

Abbildung 5. Messbecher werden von Tierhaltern oft für die Abmessung des Futters verwendet. Sie sind einfach und schnell anzuwenden, führen aber zu schwankenden Rationsgrößen und prädisponieren für eine Überfütterung. 
Credit: Shutterstock

  • Verantwortungsvolle Gabe zusätzlicher Futtermittel. Auch wenn es zwischen der Entwicklung von Adipositas und der Gabe zusätzlicher Futtermittel wie Tischabfälle oder Snacks zweifellos einen klar belegten Zusammenhang gibt, ist Haltern oftmals gar nicht bewusst, in welchem Maße diese zusätzlichen Futtermittel tatsächlich zur täglichen Energieaufnahme des Hundes oder der Katze beitragen. Ein erfolgreiches Präventionsprogramm sollte deshalb auch diesen Aspekt berücksichtigen. Wenn Trockennahrung gefüttert wird, kann ein Teil der Tagesration zurückgehalten und zwischendurch als Snacks gegeben werden. Werden zusätzlich zur üblichen Tagesration andere Futtermittel verabreicht, sollte deren Menge auf maximal 10 % der täglichen Kalorienration begrenzt werden, wobei dann aber die Hauptmahlzeit entsprechend kalorisch verkleinert werden muss.
  • Fütterungsmethode und Fütterungsmuster. Die meisten Hundehalter und viele Katzenhalter füttern ihre Tiere 1 bis 2 Mal täglich mit Hilfe eines gewöhnlichen Napfes. Dies führt aber meist zu einer sehr schnellen Futteraufnahme und vielen Stunden ohne Futter, was wiederum Hunger und vermehrtes futtersuchendes Verhalten nach sich ziehen kann. Einige Katzenhalter stellen Futter (meist Trockennahrung) während des ganzen Tages bereit, entweder als Alternative oder ergänzend zur Mahlzeitenfütterung. Diese Fütterungsmethode ist aber ein bekannter Risikofaktor für Adipositas. Zur Verlangsamung der Futteraufnahme sollten Tierärzte die Anwendung von Puzzle Feedern oder modifizierter Futternäpfe empfehlen. Eine langsamere Futteraufnahme kann das Risiko eines Überfressens reduzieren (da es einige Zeit dauert, bis der Gastrointestinaltrakt physiologische „Sättigungssignale“ sendet) und dafür sorgen, dass die Fütterungsperiode länger und genussreicher für das Tier wird.
  • Steigerung des Energieverbrauchs. Integraler Bestandteil eines jeden Präventionsprogramms ist eine Beurteilung des physischen Aktivitätslevels, dieser beeinflusst den Gesamtenergieverbrauch eines Tieres in der Tat aber nur in moderatem Maße. So steigern 1000 Extraschritte beim Ausführen den Energieverbrauch im Durchschnitt um lediglich etwa 1 kcal pro kg0,75, wobei vermehrte Bewegung natürlich weitere Vorteile hat, wie zum Beispiel eine verbesserte kardiovaskuläre und muskuloskelettale Fitness und eine Stärkung der Mensch-Tier-Bindung. Das genaue Maß der physischen Aktivität sollte individuell auf das einzelne Tier zugeschnitten werden und muss begleitende medizinische Probleme berücksichtigen. Für Hunde wird täglich mindestens ein Spaziergang von 30 Minuten empfohlen, längeres und häufigeres Ausführen ist aber in jedem Fall von Vorteil, wie auch zusätzliche Spielaktivitäten. Katzen sollten, wenn möglich und sicher, Zugang ins Freie haben, sie profitieren aber auch von Spielaktivitäten mit dem Halter, in der Regel über 1 bis 2 Minuten mindestens zwei Mal pro Tag.
Elektronische Futterautomaten, die die korrekte Tagesration automatisch abmessen

Abbildung 6. Elektronische Futterautomaten, die die korrekte Tagesration automatisch abmessen, können die Gewichtskontrolle unterstützen. Einige Geräte können auch die Futteraufnahme über den Tag überwachen, so dass Tierhalter die Muster der Futteraufnahmen in Kurven darstellen können. 
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Bessere Kommunikation über Adipositas

Vielen Tierärzten widerstrebt es, mit Tierhaltern Gespräche über Adipositas zu führen, möglicherweise auch deshalb, weil es sich um eine hochgradig stigmatisierende Erkrankung handelt. Nicht zuletzt aus diesem Grund ist es wichtig, das Thema Gewichtsstigmatisierung auch in der Tiermedizin offensiv anzugehen und auf diesem Weg die Kommunikation über Adipositas zu verbessern. Da Gewichtsstigmatisierung unbewusst ablaufen kann, sind sich Tierärzte möglicherweise gar nicht im Klaren darüber, welche Auswirkungen entsprechende Vorurteile haben können, und jeder Praxismitarbeiter sollte zunächst einmal seine eigenen Vorurteile im Zusammenhang mit Übergewicht und Adipositas überprüfen 25. Eine solche kritische Selbsteinschätzung kann das Adipositasmanagement insgesamt verbessern, zum Beispiel, indem der Tierarzt seine Empfehlungen für die Halter adipöser Tiere und die Art und Weise der Kommunikation mit den Tierhaltern aktiv anpassen kann. In der Tat liegt ein Schlüsselaspekt bei der Überwindung der Gewichtsstigmatisierung in einer besseren Kommunikation mit den Haltern adipöser Hunde oder Katzen. Ein geeignetes Training ist entscheidend für solche Situationen, und sämtliche Gespräche sollten stets unterstützender Natur und vorurteilsfrei sein, durchweg geprägt von empathischen, nicht-stigmatisierenden Worten. Es muss sorgfältig darauf geachtet werden, den Haltern betroffener Tiere keine Vorwürfe zu machen oder ihnen Schuld zuzuweisen, da dies sehr wahrscheinlich kontraproduktiv ist. „Toxische“ Begriffe wie „fett“ oder „adipös“ müssen dabei vermieden werden, da Tierhalter diese Bezeichnungen als unangenehm empfinden und sich dadurch persönlich angegriffen fühlen können. Dies ist letztlich nur wenig hilfreich, wenn man Halter dazu ermutigen möchte, das Problem ihres Tieres aktiv und engagiert anzugehen. In der Humanmedizin wird eine „Patient an erster Stelle“-Sprache empfohlen, und eine ähnliche Strategie kann auch im Gespräch mit den Haltern adipöser Hunde und Katzen angewendet werden, stets unter der Maßgabe, dass die Wortwahl eine entscheidend wichtige Rolle spielt. Wie die Bezeichnung dieser Strategie schon erahnen lässt, sollte der Tierarzt sicherstellen, dass der Patient im Gespräch immer an erster Stelle steht und dabei nicht als „adipös“ bezeichnet oder mit Worten beschrieben wird wie „ein adipöser Hund“ oder „der Hund ist adipös“, denn einen Hund mit einer Tumorerkrankung würde man schließlich auch nicht als: „Krebs-Hund“ bezeichnen. Bessere Formulierungen sind: „ein Tier mit Adipositas“ oder „ein Tier hat Adipositas“. Auch wenn diese sprachlichen Unterschiede auf den ersten Blick trivial erscheinen mögen, so vermeidet die richtige Wortwahl generell eine negativ besetzte Etikettierung des Patienten.

Nichtsdestotrotz kann es aber durchaus sehr schwierig sein, dieses heikle Thema in der Konsultation anzusprechen, umso mehr, wenn der Halter sein Tier aus einem völlig anderen Grund in der Praxis vorstellt (z. B. einer nicht mit Adipositas zusammenhängenden Erkrankung oder einer Routineimpfung). Eine gute Strategie ist es, „über etwas anderes zu sprechen“, und dabei das Thema Adipositas beiläufig anzuschneiden, zum Beispiel über das Ansprechen von Veränderungen des Gewichts und der Körperkondition. Wenn die Praxis zum Beispiel regelmäßig das Körpergewicht des Patienten aufzeichnet (wie oben besprochen im Abschnitt Adipositasprävention), können etwaige Abweichungen vom „gesunden adulten Gewicht“ gegenüber dem Halter thematisiert werden, anstatt unverblümt und direkt über „Adipositas“ zu sprechen – und auch hier ist die Wortwahl wieder ganz entscheidend. Eine weitere Strategie wäre der Hinweis auf die Körperkondition (insbesondere, wenn BCS-Schaubilder im Sprechzimmer hängen), wobei der Halter gebeten wird, seinen Hund unter der Anleitung des Tierarztes selbst zu beurteilen. Redet man also über etwas anderes, kann das Thema Gewichtsmanagement besprochen werden, ohne das Schlagwort „Adipositas“ zu verwenden, auch wenn sowohl Tierhalter als auch Tierarzt sehr wohl wissen, was des Pudel’s Kern ist.

Wenn das Thema dann auf dem Tisch liegt, sollte man sich vor Beginn der Diskussion über mögliche Ursachen und Lösungen zunächst versichern, ob es für den Tierhalter in Ordnung ist, über dieses Thema zu sprechen (z. B.: „Wir haben jetzt festgestellt, dass Fluffy zurzeit über ihrem gesunden Gewicht liegt. Ist es OK für Sie, wenn wir darüber sprechen und Lösungsmöglichkeiten aufzeigen?“). Eine solche Strategie unterstreicht, dass der Tierhalter die Kontrolle über das Geschehen hat und kann dadurch die Akzeptanz eines Gewichtsmanagementplans verbessern.

Alexander J. German

In einer Studie räumten Tierärzte ein, dass sie stigmatisierende Begriffe für die Beschreibung von Übergewicht bei Hunden verwenden und berichteten, dass sie gegenüber adipösen Hunden und deren Haltern nicht selten Empfindungen wie Schuldzuweisungen, Frustration und Abscheu hegen.

Alexander J. German

Klassifizierung von Adipositas als Krankheit

In letzter Zeit gibt es Tendenzen, Adipositas als Krankheit zu klassifizieren, nicht zuletzt weil die formellen Definitionskriterien für Krankheit hier durchaus erfüllt sind 26. Verschiedentlich wird zwar argumentiert, dass Adipositas eine physiologische Reaktion auf eine übermäßige Energiezufuhr sei 7, heute liegen aber signifikante wissenschaftliche Evidenzen vor, die darauf hinweisen, dass es sich tatsächlich um einen pathologischen Prozess handelt, und mehr als 20 nationale und internationale tierärztliche Organisationen unterstützen eine solche formelle Kategorisierung. Die Klassifikation der Adipositas als Krankheit kann positive Auswirkungen darauf haben, wie Tierärzte Hunde und Katzen mit Adipositas behandeln. So kann man zum Beispiel bei der Diskussion über mögliche Ursachen die Komplexität der Pathogenese betonen, einschließlich anderer Aspekte, wie zum Beispiel genetische Faktoren, anstatt sich auf Tierhalter-Faktoren zu fokussieren. Dies macht es für den Tierarzt leichter, dieses heikle Thema vorurteilsfrei mit den Haltern zu diskutieren und dadurch deren Vertrauen zu gewinnen, so dass sich letztlich auch die Chancen erhöhen, dass die tierärztlichen Empfehlungen zum Gewichtsmanagement angenommen und praktisch umgesetzt werden.

Schlussfolgerung

Adipositas bei Kleintieren ist ein aktuell zunehmendes Problem, unter anderem geprägt von Veränderungen in der Demographie der betroffenen Patienten. Auch wenn zahlreiche Gewichtsmanagementprogramme heute als gut etabliert gelten, sind sie weit davon entfernt, perfekt zu sein, und werden von Tierärzten oft gar nicht erst eingeleitet. Dabei ist es alles andere als hilfreich, dass Adipositas eine hochgradig stigmatisierende Erkrankung ist und in der Konsultation oft ein sehr heikles Gesprächsthema darstellt. Auch wenn es keine einfachen Lösungen gibt, können Tierärzte beim Management dieses Problems noch sehr viel effektiver werden, zum Beispiel mit Hilfe von Kurzzeit-Gewichtsreduktionsplänen, durch eine Adipositasprävention bereits bei jungen Tieren und über eine bessere Kommunikation zum Thema Adipositas. Wie in der Humanmedizin könnte sich die formelle Klassifikation der Adipositas als Krankheit auch in der Tiermedizin als Trigger für ein unterstützenderes und effektiveres Management erweisen.

Literatur

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  2. Banfield® Pet Hospitals. Obesity in dogs and cats – state of pet health report [accessed July 6th 2021]. Available from: https://www.banfield.com/state-of-pet-health/obesity

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  24. Salt C, Morris PJ, Wilson D, et al. Association between life span and body condition in neutered client-owned dogs. J. Vet. Intern. Med. 2019;33:89-99. DOI: 10.1111/jvim.15367

  25. https://implicit.harvard.edu/implicit/ Accessed 6th July 2021

  26. American Medical Association House of Delegates. Recognition of obesity as a disease. Resolution 420 (A-13). www.npr.org/documents/2013/jun/ama-resolution-obesity.pdf?t=1544195051473 

Alexander J. German

Alexander J. German

Professor German schloss sein Tiermedizinstudium 1994 an der University of Bristol ab, arbeitete zwei Jahre lang in der Gemischtpraxis und kehrte anschließend nach Bristol zurück, um zu promovieren (PhD) und eine Residency im Bereich Innere Medizin der Kleintiere zu absolvieren Mehr lesen

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