Die Rolle von Tierärzt*innen bei Klimaschutzmaßnahmen
Tierärzt*innen haben aufgrund ihres einzigartigen Standings die Möglichkeit, ihre Kunden und die breitere Öffentlichkeit in Fragen des Klimawandels und der Nachhaltigkeit zu beraten und zu beeinflussen. Durch Förderung umweltfreundlicher Fütterungs- und Ernährungspraktiken können Tierärzt*innen dazu beitragen, unter Tierhalter*innen eine Kultur der Verantwortung zu etablieren. In ihren Communities können sich Tierärzt*innen aber auch über Workshops, Seminare und Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Nachhaltigkeit engagieren. Durch Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen und Umweltgruppen können Tierärzt*innen ihre Botschaft im Sachen Nachhaltigkeit und Umweltschutz verstärken und zu kollektivem Handeln ermutigen (14). So organisierte beispielsweise eine tierärztliche Praxis in Kalifornien eine „Pet Wellness and Sustainability Fair“, eine Messe, auf der Tierhalter*innen an Workshops zu Themen wie umweltfreundliche Produkte für Tiere, verantwortungsvolle Fütterung und die Bedeutung der Adoption von Haustieren aus Tierheimen teilnehmen konnten. Diese Veranstaltung diente nicht nur der Aufklärung von Tierhalter*innen, sondern förderte auch das Gemeinschaftsgefühl in Bezug auf nachhaltige Praktiken im Allgemeinen.
Tierärzt*innen können zudem einen wertvollen Beitrag zur Forschung für ein besseres Verständnis der Auswirkungen des Klimawandels auf die Tiergesundheit leisten. Ein Engagement für interdisziplinäre Forschung kann die Zusammenarbeit zwischen Veterinärmedizin und Umweltwissenschaften fördern. Durch enge Zusammenarbeit mit Tiernahrungsherstellern können sich Tierärzt*innen für nachhaltige Praktiken bei der Produktentwicklung einsetzen, und damit Innovationen bei der Formulierung von Tiernahrung fördern, die Umweltverantwortung in den Vordergrund stellen und gleichzeitig die Ernährungsbedürfnisse von Haustieren erfüllen. Hersteller von Tiernahrung sollten ermutigt werden, alternative Proteinquellen wie Insekten oder pflanzliche Proteine zu erforschen, um die Proteinversorgung auch in der Zukunft zu sichern, und gleichzeitig Rohstoffe mit geringeren Umweltauswirkungen entwickeln (15).