Schmerzbeurteilung beim Hund: Die Glasgow Pain Scale
Schmerz ist eine unangenehme persönliche emotionale Erfahrung und hat drei Dimensionen : Sensorisch-diskriminative Schmerzdimension (Lokalisation, Intensität, Qualität, Dauer)...
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Ausgabe nummer 25.3 Sonstiges Wissenschaft
veröffentlicht 15/04/2021
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Ophthalmologische Notfälle werden in der Kleintierpraxis häufig vorgestellt. Sie umfassen praktisch alle Augenveränderungen, die sich schnell entwickelt haben oder das Ergebnis einer Traumatisierung des Auges und/oder der periokulären Strukturen sind.
Ophthalmologische Notfälle werden in der Kleintierpraxis häufig vorgestellt. Mit der richtigen Behandlung können die meisten Notfälle bis zur Überweisung an einen veterinärmedizinischen Ophthalmologen stabilisiert werden.
Zur Durchführung einer vollständigen Augenuntersuchung ist nur ein minimales Equipment erforderlich. Der Tierarzt sollte versuchen, eine „minimale ophthalmologische Datenbasis“ zu erheben, um Augenpatienten die bestmögliche Diagnose und Behandlung zukommen zu lassen. Aufgrund fallspezifischer Umstände muss gelegentlich jedoch der ein oder andere Aspekt einer umfassenden Untersuchung unterlassen werden.
Zur minimalen ophthalmologischen Datenbasis gehören Drohreflex, direkter und konsensueller Pupillenlichtreflex, Palpebralreflex, Schirmer- Tränentest, Fluoreszein-Färbung und die Tonometrie.
Ich empfehle zunächst eine Untersuchung des Patienten aus der Entfernung, um zu beurteilen, ob es sich um ein einseitiges oder beidseitiges Problem handelt (wenn ein von außen sichtbares Problem vorhanden ist). Dabei beurteile ich das Verhältnis des Bulbus zur Orbita, zu den Augenlidern und zum anderen Bulbus und stelle mir folgende Fragen:
Ophthalmologische Notfälle bei Hunden sind meist das Resultat einer Traumatisierung des Auges oder periokulärer Strukturen oder die Folge einer Augenerkrankung, die sich sehr schnell entwickelt hat. Traumata der Orbita oder des Bulbus können durch verschiedene Insulte entstehen einschließlich starker Krafteinwirkungen (Verkehrsunfälle, Stürze aus großer Höhe), penetrierender Fremdkörper, Kampfverletzungen, chemischer Verbrennungen (Verätzungen) und thermischer Verbrennungen, um nur einige zu nennen. Zu den plötzlich einsetzenden Augenproblemen gehören retrobulbäre Prozesse, die zu veränderter Position des Bulbus und/oder Schwellung periokulären Gewebes führen, schnell fortschreitende Hornhautulzera mit drohender Perforation, Uveitis oder eine plötzliche Erblindung. Wie bei allen ophthalmologischen Erkrankungen sollten die primären Ziele des diagnostischen und therapeutischen Vorgehens auch bei Augennotfällen stets der Erhalt des Sehvermögens und eine okuläre Beschwerdefreiheit sein.
Unabhängig von der Art des Notfalles sollte bei jedem Patienten eine vollständige Augenuntersuchung durchgeführt werden, um eine korrekte Diagnose zu stellen, aber auch um begleitende Augenerkrankungen/Augenveränderungen zu erkennen und richtig behandeln zu können. Werden zum Beispiel bei einem Hund mit Hornhautulkus die Lider und die intraokulären Strukturen nicht untersucht, besteht die Gefahr, dass die Ulkusursache übersehen wird (z. B. eine Anomalie des Augenlides mit Distichiasis). Bei ausbleibender sorgfältiger Untersuchung intraokulärer Strukturen kann zudem eine Reflexuveitis als Folge der Hornhautulzeration übersehen werden. Wird die zugrunde liegende Anomalie des Augenlides nicht behandelt, wird das Hornhautulkus wahrscheinlich nicht heilen und unter Umständen weiter fortschreiten. Unterbleibt die Behandlung der begleitenden Uveitis, können sich ernsthaftere und das Sehvermögen bedrohende Folgen ergeben, wie zum Beispiel eine Synechie, eine Katarakt oder ein Glaukom. In allen ophthalmologischen Notfällen sollte stets eine gründliche Untersuchung sämtlicher externer und interner Strukturen beider Augen durchgeführt werden, auch wenn der Patient wegen eines einseitigen Problems vorgestellt wird. Wenn immer möglich, sollte eine minimale ophthalmologische Datenbasis erhoben werden, bestehend aus Drohreflex (Abbildung 1), Pupillenlichtreflex, Tränentest, Fluoreszein-Färbung (Abbildung 2) und Messung des intraokulären Drucks (Abbildung 3) 1. Aufgrund fallspezifischer Umstände muss gelegentlich jedoch der ein oder andere Aspekt einer umfassenden Untersuchung unterlassen werden. So sollte zum Beispiel an einem Auge mit Descemetocele keine Tonometrie durchgeführt werden, da in diesen Fällen das Risiko einer Ruptur des Bulbus besteht.
Bei einem Hund mit Proptosis ist eine klinische Beurteilung und entsprechende Stabilisierung des gesamten Patienten ein ganz entscheidender Aspekt. Ist die Proptosis die Folge einer Verletzung durch hohe Krafteinwirkung, müssen zunächst potenziell lebensbedrohliche Veränderungen wie ein Schock, ein zerebrales Ödem, Blutungen sowie respiratorische oder kardiovaskuläre Probleme behandelt werden. Durch eine sorgfältige Untersuchung des Patienten auf Gesichtsdeformationen, Epistaxis, Krepitation oder subkutane Ödeme im Kopfbereich ergibt sich ein Bild des Ausmaßes der okulären Schädigung. Eine traumatische Proptosis führt in der Regel zu einer Einschränkung der Gefäßversorgung des Bulbus und zu einer sich rasch entwickelnden, signifikanten peribulbären Schwellung. Extraokuläre Muskeln können abgerissen sein und zu einem permanenten Strabismus führen. Eine Dehnung des N. opticus kann zu Erblindung des betroffenen Auges führen, und durch eine Traktion über das Chiasma opticum auch zu einer Visusbeeinträchtigung des kontralateralen Auges. Ein zentraler Aspekt der Sofortbehandlung ist das Feuchthalten des Bulbus, und Besitzer sollten angewiesen werden, das vorgefallene Auge während des Transportes des Patienten zum Tierarzt feucht zu halten. Geeignet hierfür sind sämtliche frei verkäuflichen Produkte zur Augenbenetzung. Negative prognostische Indikatoren bezüglich eines Erhalts des Bulbus sind Rupturen von drei oder mehr extraokulären Muskeln, das Fehlen eines konsensuellen Pupillenlichtreflexes des kontralateralen Auges, eine sich hinter den Limbus erstreckende Hornhautlazeration und eine ausgedehnte Hyphaema 2. Vorausgesetzt, der Patient ist klinisch stabil und der Erhalt des Bulbus wird als realistisch eingeschätzt, sollte der chirurgische Eingriff so schnell wie möglich erfolgen. Zunächst werden das Auge und das periokuläre Gewebe mit verdünnter (1:50) Povidoniodlösung und steriler Kochsalzlösung gespült. Anschließend erfolgt eine laterale Kanthotomie zur Erleichterung der Reponierung des Bulbus. Nach erfolgreicher Zurückverlagerung wird eine temporäre Tarsorrhaphie, also eine operative Verkleinerung der Lidspalte durch temporäre Vernähung von Ober- und Unterlid, durchgeführt. Hierfür werden drei oder vier horizontale Matratzennähten mit 4-0 oder 5-0 Seide durch Ober- und Unterlid gesetzt. Zur Verhinderung von Augenlidnekrosen werden die Kontaktstellen zwischen Faden und Lid gepolstert, z. B. mit kurzen Abschnitten eines Infusionsschlauchs. Am medialen Kanthus kann ein kleiner Abschnitt (2-4 mm) der Lidspalte offen bleiben, um die Applikation topischer Arzneimittel zu erleichtern. Das richtige Setzen der Matratzennähte erfordert eine besondere Sorgfalt. Die Nadel wird etwa 4-5 mm entfernt vom Lidrand eingestochen und an oder unmittelbar außerhalb der Mündung der Meibom‘schen Drüsen, aber hinter der Zilienreihe, wieder herausgeführt. Werden die Nähte zu weit vom Lidrand entfernt gesetzt, entsteht ein Entropium, während Nähte, die hinter den Mündungen der Meibomschen Drüsen herausgeführt werden, auf der Hornhaut reiben und hochgradige Ulzera verursachen. Die Inzision der Kanthotomie wird in zwei Schichten geschlossen. Ich empfehle, die Fäden erst nach 10-14 Tagen zu ziehen, da ein zu frühzeitiges Entfernen der Tarsorrhaphienähte, insbesondere bei Patienten mit signifikanten peribulbären Ödemen und Blutungen, die Gefahr eines Rezidivs der Proptosis mit sich bringt. Zum Zeitpunkt des chirurgischen Eingriffes ist die Gabe intravenöser Breitspektrumantibiotika und systemischer Corticosteroide in entzündungshemmender Dosierung zu empfehlen, um der Entstehung von Sekundärinfektionen vorzubeugen und das peri- und intraokuläre Entzündungsgeschehen zu lindern. Viele Ophthalmologen befürworten postoperativ auch die Gabe oraler Breitspektrumantibiotika und oraler Corticosteroide in ausschleichender Dosierung über 7-10 Tage. Ebenfalls empfohlen wird eine topische Behandlung (Instillation am medialen Kanthus) mit Breitspektrumantibiotika (4x täglich) und topischem Atropin (1-3x täglich) bei Patienten mit Uveitis, solange die Nähte sitzen.
Ein Exophthalmus (abnorme Protrusion des Auges) kann plötzlich auftreten oder sich als langsam fortschreitende Erkrankung entwickeln, die der Besitzer als eine plötzliche Veränderung des Erscheinungsbildes seines Hundes wahrnimmt (Abbildung 5). Ursache eines Exophthalmus ist eine Akkumulation von Luft, Flüssigkeit (Ödem, Blutung) oder Zellen (entzündlich, neoplastisch) innerhalb des intrakonalen oder extrakonalen Raumes (Abbildung 6). Lokalisation und Art des Infiltrates beeinflussen das Erscheinungsbild des Auges und können die allgemeine Gesundheit des Patienten beeinträchtigen 3. Eine orbitale Zellulitis und retrobulbäre Infektionen gehen in der Regel mit hochgradigen Schmerzen bei der Öffnung der Maulhöhle oder beim Versuch einer manuellen Rückverlagerung des Bulbus einher. Betroffene Hunde können darüber hinaus Allgemeinsymptome wie Fieber, Anorexie und Lethargie aufweisen. Eine sorgfältige Untersuchung der Maulhöhle ist in diesen Fällen essenziell. Gesucht wird nach Hinweisen auf Zahnwurzelabszesse oder fluktuierende Schwellungen hinter den letzten Molaren im Oberkiefer. Wird eine entsprechende Schwellung bestätigt, kann der Versuch einer Drainage unter Allgemeinanästhesie unternommen werden. Über eine kleine Stichinzision der Schleimhaut in der Fossa pterygopalatina wird vorsichtig eine geschlossene Arterienklemme in die Orbita eingeführt und leicht geöffnet wieder herausgezogen. In diesem Bereich sichtbar hervortretende Fremdkörper können schonend entfernt werden (Abbildung 7). Eine sanfte Lavage mit steriler Kochsalzlösung unterstützt die Drainage. Ferner sollten Proben für eine zytologische Untersuchung und eine bakterielle Kultur mit Empfindlichkeitstest entnommen und eine entsprechende systemische antibiotische Behandlung über zwei bis vier Wochen eingeleitet werden.
Retrobulbäre Neoplasien sind im typischen Fall langsamer fortschreitend und gehen beim Öffnen der Maulhöhle in der Regel nicht mit hochgradigen akuten Schmerzen einher. In vielen Fällen sind hochentwickelte Bild gebende Verfahren (z. B. Ultraschall, CT oder MRT der Orbita) erforderlich, um das genaue Ausmaß der Veränderungen zu definieren und die Planung einer Biopsie oder eines Debulking (Verkleinerung der Tumormasse) durchführen zu können 4 5 6, Die Therapie ist abhängig von der Art der Neoplasie, ihrer lokalen Ausdehnung und der allgemeinen Gesundheit des Patienten. Orbitale Neoplasien sind zwar per se in der Regel keine echten Notfälle, eine länger andauernde Exposition des Bulbus kann jedoch sekundäre Folgen haben, wie zum Beispiel die Entstehung von Hornhautulzera, die dann wiederum die Gesundheit des Auges bedrohen.
Ophthalmologische Notfälle im Bereich der Augenlider und der Konjunktiva sind oft die Folge von massiven Krafteinwirkungen (Verkehrsunfälle, Stürze aus großen Höhen) oder von Kampfverletzungen. Während Schäden im Bereich von Ober- und Unterlid in der Regel deutlich auffallen, können Verletzungen des dritten Augenlides (Abbildung 8) oder tieferer Augenstrukturen bei der Adspektion des Patienten deutlich schwieriger zu erkennen sein, insbesondere, wenn begleitend eine signifikante Chemosis oder konjunktivale Blutungen vorhanden sind. Eine sorgfältige Untersuchung der intraokulären Strukturen ist essenziell, da penetrierende Verletzungen des Bulbus potenziell eine größere Bedrohung für die langfristige Gesundheit des Auges darstellen als die Verletzung der Adnexe. Ein Verdacht auf intraokuläre Schäden besteht immer dann, wenn eine Dyskorie oder eine flache vordere Augenkammer festzustellen ist, oder wenn ein niedriger Augeninnendruck gemessen wird. Klarer Augenausfluss kann ein Hinweis auf eine Kammerwasserleckage sein, die mit Hilfe des Seidel-Tests bestätigt wird 1. Hierzu wird Fluoreszein-Farbstoff auf die Hornhautoberfläche gegeben, und vor der Spülung des Auges mit steriler Augenspüllösung wird beobachtet, ob ein „Rinnsal“ klarer Flüssigkeit aus der Hornhautwunde austritt, die den Fluoreszein-Farbstoff verdünnt, und damit das Vorhandensein einer Hornhautperforation bestätigt.
Unbehandelte Verletzungen oder Anomalien der Augenlider führen zu einem defekten Lidrand und zu Störungen der Funktion der Augenlider. Lazerationen der Lider werden nach Möglichkeit mittels primärem Wundverschluss behandelt, wobei jede Anstrengung unternommen werden sollte, so viel Augenlidgewebe wie möglich zu erhalten. Ich empfehle ein minimales Debridement, gefolgt von einem Wundverschluss mit einfachen Einzelheften in doppelter Schicht mit Nahtmaterial der Stärke 7-0 bis 5-0 (absorbierbares Nahtmaterial für die subkonjunktivale Schicht und nicht-absorbierbares Nahtmaterial für die Hautnaht). Beim Verschluss des Lidrandes ist äußerste Präzision gefragt, um „stufenförmige“ Unregelmäßigkeiten und dadurch nachfolgend entstehende Hornhautabrasionen zu vermeiden. Eine modifizierte Kreuznaht oder Achternaht gewährleistet eine gute Apposition des Lidrandes 7 8. Wenn ein nahe des medialen Kanthus lokalisiertes Augenlidtrauma die Tränenpunkte, Tränenkanälchen oder den Tränennasengang einbezieht, sollte eine Wiederherstellung mit Hilfe mikrochirurgischer Instrumente unter entsprechender Vergrößerung durchgeführt werden. Bei Patienten mit Augenlidwunden werden topische und systemische Antibiotika über 7 bis 10 Tage und ein Halskragen zur Verhinderung einer weiteren Selbsttraumatisierung empfohlen. Die Fäden werden in der Regel nach 10 bis 14 Tagen gezogen. Wird eine gute chirurgische Apposition des Lidrandes erreicht und kann eine Wundinfektion verhindert werden, ist die Prognose ausgezeichnet.
Konjunktivale Schäden äußern sich klinisch als Chemosis, Hämorrhagie und/oder lokale Schwellung. Wie bei Traumata der Augenlider sollten auch in diesen Fällen die intraokulären Strukturen sorgfältig auf Hinweise für eine Beteiligung am Verletzungsgeschehen untersucht werden. In den meisten Fällen erfordert die Behandlung lediglich einen Schutz der Hornhaut vor Austrocknung und eine Prävention von Sekundärinfektionen mit topischen Breitspektrumantibiotika (3-4x täglich über 7-10 Tage). Zur Linderung der akuten Schwellung kann zudem die einmalige Gabe einer Einzeldosis eines systemischen entzündungshemmenden Arzneimittels in Erwägung gezogen werden.
Bei der Untersuchung von Hornhautulzera werden folgende Fragen gestellt:
Die initiale Therapie zielt zunächst auf die Korrektur der zugrunde liegenden Ursache des Ulkus ab. Zur Prävention einer Hornhautinfektion werden topische Breitspektrumantibiotika eingesetzt (4-6x täglich). Die Behandlung einer begleitenden Reflexuveitis erfolgt mit Hilfe mydriatisch-zykloplegisch wirksamer Arzneimittel wie Atropin nach Wirkung bei oberflächlichen, unkomplizierten Hornhautulzera. Systemische Analgetika verbessern das Wohlbefinden von Tieren mit vermehrter Schmerzhaftigkeit des Auges. Topische Anästhetika sollten am Auge dagegen nur zu diagnostischen Zwecken eingesetzt werden, da sich ihre Langzeitanwendung negativ auf die korneale Wundheilung auswirkt. Eine chirurgische Behandlung von Hornhautulzera wird in folgenden Fällen empfohlen:
Für die operative Behandlung von Hornhautulzera werden zahlreiche chirurgische Methoden beschrieben, einschließlich Bindehauttransplantation, korneosklerale Transposition, Cyanoacrylat-Gewebekleber und penetrierende Keratoplastik, die an anderer Stelle ausführlicher beschrieben werden 7 10 11. Bei komplizierten Ulzera sollte die topische und systemische antibiotische Therapie auf der Grundlage der Ergebnisse einer mikrobiellen Kultur mit Empfindlichkeitstest von Proben aus dem Ulkusbett erfolgen. Bei infizierten oder schnell fortschreitenden Ulzera können in der initialen Behandlungsphase topische Antibiotika in stündlichen Abständen verabreicht werden. Topisches Atropin sollte 2 bis 4 Mal täglich appliziert werden, bis eine ausreichende Dilatation der Pupille erreicht ist, und anschließend nach Bedarf, um den Grad der Mydriasis zu beeinflussen. Bei drohender Hornhautperforation empfehle ich topische Lösungen anstelle von Salben und demonstriere den Besitzern betroffener Tiere die korrekte Applikation von Augentropfen (Abbildung 12). Topische Proteaseinhibitoren (z. B. N-Acetylcystein, Frischserum, EDTA) können ebenfalls verabreicht werden (alle 2-6 Stunden), um dem Fortschreiten einer Keratomalazie entgegenzuwirken. Nach einer Bindehauttransplantation oder bei Patienten mit einer Perforation der Hornhaut ist eine systemische antibiotische Therapie zu empfehlen. Systemische nicht-steroidale antiinflammatorische Arzneimittel führen zur Besserung einer Uveitis und lindern Augenbeschwerden, ihre exzessive Anwendung ist bei Hunden aufgrund potenzieller Nebenwirkungen wie Magenulzera, Blutungen, Erbrechen und Diarrhoe jedoch zu vermeiden 12. Topische und systemische Corticosteroide sind bei Patienten mit komplizierten oder infizierten Hornhautulzera generell kontraindiziert, da sie die Wundheilung verzögern und die Kollagenaseaktivität steigern 13 14. Ein Halskragen ist bei Patienten mit Hornhautulzera dringend zu empfehlen, um eine Selbsttraumatisierung des geschädigten Bulbus während der Heilungsphase zu verhindern.
Featherstone HJ, Heinrich CL. The eye examination and diagnostic procedures. In: Gelatt KN, Gilger BC and Kern TJ (eds): Veterinary Ophthalmology (5th Ed). Ames, IO, John Wiley & Sons 2013;533-613.
Maggs DJ, Miller PE, Ofri R. Cornea and Sclera. In: Slatter’s Fundamentals of Veterinary Ophthalmology (5th Ed): Philadelphia, PA, Saunders 2013;184-219.
Maggs DJ, Miller PE, Ofri R. The glaucomas. In: Slatter’s Fundamentals of Veterinary Ophthalmology (5th Ed): Philadelphia, PA, Saunders 2013;247-290.
Elizabeth Giuliano
Elizabeth Giuliano, College of Veterinary Medicine, Columbia, Missouri, USA Mehr lesen
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