Wundbehandlung mit der Kaltplasmatherapie
Die Kaltplasmatherapie (CAPP) ist eine in der Tiermedizin neu aufkommende Technologie.
Ausgabe nummer 31.2 Sonstiges Wissenschaft
veröffentlicht 21/10/2021
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Schon die eigentliche Behandlung der caninen atopischen Dermatitis kann sich als große Herausforderung erweisen, ebenso anspruchsvoll ist es aber oft, dafür zu sorgen, dass der Tierhalter mit vollem Engagement am Ball bleibt, wie uns Pascal Prélaud in diesem kurzen Artikel darlegt.
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Eine gute und nachhaltige Kommunikation mit dem Tierhalter ist der Schlüssel zur erfolgreichen Behandlung eines jeden Hundes mit atopischer Dermatitis.
Jede Praxis sollte ein gut etabliertes Protokoll haben, um ein optimales Vorgehen in jedem Fall einer atopischen Dermatitis sicherzustellen.
Einleitung
Die canine atopische Dermatitis (CAD) ist eine multifaktorielle, chronische Erkrankung, die vom Tierarzt nicht nur eine wirksame medizinische Langzeitversorgung des betroffenen Hundes verlangt, sondern auch den Aufbau und die langfristige Pflege einer guten Beziehung zum Tierhalter. Im Unterschied zu anderen chronischen Erkrankungen gibt es jedoch keinen eindeutigen Konsens über das am besten geeignete Monitoring für CAD. Die Aufrechterhaltung eines kontinuierlichen Kontaktes zu diesen Patienten bzw. ihren Besitzern ist jedoch ganz entscheidend, um die Wirksamkeit, die praktische Durchführbarkeit und die Sicherheit der verschiedenen Behandlungsoptionen langfristig zu gewährleisten. Dies gelingt aber nur dann, wenn der Tierhalter vollumfänglich informiert ist und dauerhaft engagiert bleibt. Eine optimale Kundenkommunikation ist daher der Grundpfeiler einer nachhaltigen und wirksamen Langzeitbehandlung, da eine CAD die Lebensqualität des Tierhalters ebenso negativ beeinflussen kann wie die des betroffenen Patienten 12. Eine groß angelegte Studie über Hunde mit CAD (unveröffentlichte Daten des Autors, 2013) zeigt zum einen, dass es Tierhaltern oft an Wissen über diese Erkrankung fehlt (z. B. wussten nur 4 % der Tierhalter, dass es sich bei der CAD um eine Langzeiterkrankung handelt) und zum anderen, dass die von Tierärzten angebotenen Behandlungen oft Defizite aufweisen (z. B. wendeten nur 15 % der Tierärzte eine Eliminationsdiät an, und nur 6 % setzten Cyclosporin ein).
Der erste und zugleich wichtigste Schritt bei der CAD ist natürlich die Erstellung der richtigen Diagnose. Steht die Diagnose fest, muss zunächst dafür gesorgt werden, dass der Tierhalter akzeptiert, dass es sich um eine Langzeiterkrankung handelt, bevor man die lange Reise der Überwachung und Behandlung einer chronischen Hauterkrankung beginnt. Auf dieser Reise lauern jedoch zahlreiche potenzielle Fallgruben. Eine Studie ermittelte sieben fundamentale Fehler, die es bei der Langzeitbehandlung von Patienten mit chronischen dermatologischen Problemen zu vermeiden gilt (Tabelle 1) 3. Dieser kürzere Artikel beleuchtet einige der Schlüsselmaßnahmen, die sich sehr einfach in die tägliche Praxis einbauen lassen, und sicherstellen sollen, dass der Halter eines atopischen Hundes voll engagiert bleibt und besser informiert ist.
• Mangelhafte Kontrolle von Flare-ups
• Unzureichende Berücksichtigung der Erwartungen des Kunden
• Mangelndes Verständnis der Bedeutung der Lebensqualität
• Keine Verwendung evidenzbasierter medizinischer Daten
• Unterschätzung der Bedeutung der Behandlungscompliance
• Fehlendes Berücksichtigen der Kosten bei der Empfehlung geeigneter Behandlungsoptionen
• Betrachtung dermatologischer Patienten/Kunden als Belästigung
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Für Tierärzte ist eine atopische Dermatitis eine echte Herausforderung, und zwar sowohl unter medizinischen und technischen Aspekten als auch unter zwischenmenschlichen Gesichtspunkten. Entscheidend ist aber, die Erkrankung genau zu verstehen, um die verschiedenen therapeutischen Optionen zu beherrschen und somit auch gegenüber dem Tierhalter wirksam kommunizieren zu können. Dazu gehört auch, dass sich praktische Tierärzte mit Hilfe evidenzbasierter Fachzeitschriften und Webseiten (z. B. www.icada.org) jederzeit über aktuelle Entwicklungen auf dem Laufenden halten 4 und Zugang zu geeignetem Equipment für dermatologische Untersuchungen haben, einschließlich eines leistungsfähigen Mikroskops und eines hochwertigen Otoskops. Ergänzende „Werkzeuge“, wie zum Beispiel Checklisten und metaphorische Diagramme 567 können in der Sprechstunde eingesetzt werden und die Kommunikation mit dem Tierhalter unterstützen. Zusätzliche externe Kommunikationsressourcen, wie zum Beispiel informative Webseiten, können ebenfalls sehr hilfreich sein. Dabei ist jedoch zu beachten, dass die meisten Webseiten zum Thema canine atopische Dermatitis entweder allzu technisch oder sehr produkt- oder serviceorientiert sind. Vor diesem Hintergrund kann es für eine tierärztliche Praxis von Vorteil sein, eine eigene Webseite oder einen eigenen Blog zu erstellen, speziell ausgerichtet auf Besitzer atopischer Hunde. Wichtig ist zudem, dass Nachuntersuchungen betroffener Hunde immer vom selben Tierarzt durchgeführt werden, und jede Praxis sollte eng mit einem zuverlässigen Spezialisten zusammenarbeiten, an den kompliziertere Fälle überwiesen werden können.
Um eine gute Kundenkommunikation im Rahmen der Konsultation sicherzustellen, sind einige Elemente von zentraler Bedeutung. Entscheidend ist, dass jede Praxis über ein geeignetes einheitliches Protokoll für das Vorgehen in dermatologischen Fällen verfügt (Tabelle 2). Die erste Konsultation sollte nicht zu lange dauern, da dies in aller Regel unnötig und kontraproduktiv ist. Ein kürzerer Zeitrahmen ist meist effektiver, und die erste Konsultation sollte sich auf einige wenige zentral wichtige Punkte fokussieren. Zunächst muss der Tierarzt sämtliche aktuellen und in der Vergangenheit durchgeführten Behandlungen möglichst vollständig in Erfahrung bringen. In einem zweiten Schritt werden dann die Erwartungen des Patientenbesitzers und Grenzen seiner Motivation oder Behandlungscompliance ausgelotet. Zudem ist es wichtig, den Tierhalter ausführlich über die geplante Arzneimitteltherapie zu informieren und dabei sicherzustellen, dass diese Informationen auch tatsächlich verstanden werden. Dabei ist ganz entscheidend, zu erläutern, welche Ziele mit der Behandlung erreicht werden sollen. Wenn zum Beispiel ein Hund mit einer bekannten vorbestehenden CAD aufgrund einer akut aufblühenden Otitis externa und einer Malassezia-Pododermatitis zur Untersuchung vorgestellt wird, sollten im Zentrum der Konsultation die Malassezia-Hefen, eine topische Ohrbehandlung und vor allem die praktische Durchführbarkeit unterschiedlicher Behandlungsoptionen stehen. Ausführliche Erläuterungen zu komplexen Themen wie Allergien, Immunreaktionen oder Hautbarriere sollten dagegen zunächst vermieden werden, um die Dinge so einfach und verständlich wie möglich zu halten. Im Anschluss an die erste Konsultation wird ein Folgetermin für eine Kontrolluntersuchung vereinbart, in deren Rahmen dann je nach Bedarf weitere Aspekte der Erkrankung besprochen werden können, falls erforderlich.
• Schulung von Tierärzten und TFAs
• Einheitliches Vorgehen in der Praxis
• Erste Konsultation mit Fokus auf dem Flare-up
• Follow-up über Telefon innerhalb von 48 Stunden
• Anpassung der Behandlung(en) nach Bedarf
• Einfache, geeignete Monitoringmaßnahmen
• Follow-up-Zeitplan
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Ein physischer Termin in der Praxis nach zwei oder drei Wochen ermöglicht dann nicht nur eine zweite klinische Untersuchung (einschließlich Ohrenuntersuchung und Zytologie), sondern auch eine persönliche Besprechung der nächsten Behandlungsschritte und eine logische Planung des weiteren Managements. Ergänzt werden kann dies durch die Anwendung einer Skala zur Ermittlung der Lebensqualität 8, wobei die Identifikation individueller prioritärer Faktoren einen erheblichen Beitrag zur therapeutischen Entscheidungsfindung leisten kann (Tabelle 3). Relevante Informationen sollten im Wesentlichen schrittweise übermittelt werden, wobei in jeder Konsultation nur die Punkte erläutert werden, die für das aktuelle Verständnis der Behandlung tatsächlich erforderlich sind.
Hundefaktoren | Besitzerfaktoren |
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• Schweregrad der Erkrankung
• Verhalten/Stimmung
• Schlaf
• Nahrungsaufnahmeverhalten
• Arbeit/Spiel
• Soziale Beziehungen
• Verhaltensänderungen
• Behandlungen
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• Zeitverlust
• Erschöpfung
• Familiäre Aktivitäten
• Kosten
• Emotionale Belastung
• Körperliche Belastung
• Familiäre Beziehungen
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Außerhalb der Konsultation
Wie oben erwähnt ist eine Skala zur Ermittlung der Lebensqualität ein wichtiges unterstützendes Werkzeug für die Nachuntersuchungen in der Praxis 68. Komplettiert werden kann dies durch eine Online-Betreuung mit Hilfe von Videochats oder entsprechende Smartphone-Apps. Eine solche Skala zur Beurteilung der Lebensqualität ist nach Ansicht des Autors besser geeignet als andere Optionen wie Läsions- oder Juckreiz-Skalen. Sehr wichtig ist das kontinuierliche In-Kontakt-Bleiben mit dem Patientenbesitzer, und in schweren Fällen können Gruppentreffen mit mehreren Haltern betroffener Tiere von Vorteil sein. „Versorgungsverträge“, die das dauerhafte Monitoring chronischer Erkrankungen unterstützen, sind auch für Hunde mit CAD geeignet, und eine übersichtliche Finanzplanung mit monatlicher Aufstellung sämtlicher Ausgaben sorgt dafür, dass der Tierhalter auch langfristig am Ball bleibt. Durch frühzeitiges Erkennen möglicher Komplikationen oder aufkommender Flare-ups kann verhindert werden, dass der Kontakt zu einem solchen Fall verloren geht.
Bei der Betreuung eines Hundes mit CAD können längere Konsultationen und das übermäßige Verlassen auf externe Ressourcen kontraproduktiv sein. Sehr viel effektiver ist es, wenn Tierärzte Empathie für den Standpunkt des Patientenbesitzers aufbringen. Dies muss jedoch einhergehen mit einem fundierten Wissen über die Erkrankung und dem Willen, die im Einzelfall geeigneten Behandlungsoptionen anzubieten. Wichtig ist zudem eine sorgfältige Umsetzung von unterstützenden Maßnahmen, die es dem Tierhalter erleichtern, die zahlreichen Auswirkungen dieser komplexen Erkrankung zu verstehen.
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Pascal Prélaud
ADVETIA Centre Hospitalier Vétérinaire, Velizy-Villacoublay, Frankreich Mehr lesen
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