Motivation durch „Job Enrichment“
Gute Manager und Supervisoren suchen immer nach Möglichkeiten, ihre Angestellten durch Erweiterung des Aufgabenbereichs oder durch höherwertige Tätigkeiten („Job Enrichment“) zu motivieren. Dabei ist allerdings darauf zu achten, dass das Job Enrichment nicht so weit geht, dass der Angestellte nicht mehr in Ruhe seine eigentlichen Aufgaben erfüllen kann und eher gestresst ist. Wenn dies eintrifft, ist jeder Angestellte schnell unzufrieden. Kontinuierliche Kommunikation und regelmäßiges Feedback sind der Schlüssel zur richtigen Balance in diesem Punkt (Box 2).
Box 2
Beispiele für „Job Enrichment“
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- Einem Mitarbeiter eine komplette Arbeitseinheit übertragen
- Mehr Verantwortung übertragen
- Neue und schwierigere Aufgaben hinzufügen
- Spezifischere Aufgaben übertragen, sodass der Mitarbeiter ein „Experte“ werden kann
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Aufbau eines Teams für die Zukunft
Große kommerziell geführte Gruppenpraxen, aber auch zunehmend mehr größere Tierarztpraxen wählen immer öfter einen strukturierteren Zugang zum Leistungsmanagement, um so die Entwicklung der Tierärzte im Rahmen der Praxis auf eine formellere Basis zu stellen. Egal, ob die Praxis, in der Sie jetzt arbeiten, ein formelles System oder einen informellen Zugang zum Thema praktiziert, das Konzept bleibt immer das gleiche, nämlich dass sich die Ziele einer Praxis am besten dadurch erreichen lassen, dass man die Entwicklung seines Personal genau in diese Richtung fördert. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass ein integrativer Zugang zum Leistungsmanagement hinsichtlich Engagement, Klarheit der Ziele und Arbeitsbefriedigung Nutzen für alle bringt.
In seiner einfachsten Form (die wohl auf die meisten Tierarztpraxen zutrifft) besteht das Leistungsmanagement aus drei Phasen:
1. Leistungsbeurteilung
Eine jährliche Leistungsbeurteilung ist das Kernstück aller Leistungsmanagementsysteme. Ein Angestellter und sein unmittelbarer Vorgesetzter setzen sich zusammen und gehen den im abgelaufenen Jahr gemachten Fortschritt durch. Danach legen Sie gemeinsam die Entwicklungsziele für die kommenden 12 Monate fest. Egal, ob formell oder informell, die jährliche Leistungsbeurteilung sollte ein positives, regelmäßiges Element zur beruflichen Weiterentwicklung aller Mitarbeiter (einschließlich Ihnen selbst) sein.
2. Individueller Entwicklungsplan
Das Hauptergebnis der Leistungsbeurteilung ist die Erstellung eines individuellen Entwicklungsplans, der festlegt, wie die gesetzten Ziele erreicht werden sollen. Ein wichtiger Teil dieses Plans ist, dass der Angestellte für seine eigene Entwicklung die volle Verantwortung übernimmt; sein unmittelbarer Vorgesetzter und das Praxisteam unterstützen ihn dabei.
3. Regelmäßige Überprüfung
Mindestens einmal pro Jahr sollte überprüft werden, ob die gemachten Fortschritte dem Entwicklungsplan entsprechen. Im Idealfall sollte eine solche Überprüfung jedes Quartal erfolgen, um den Fortschritt besser beobachten und den Plan gegebenenfalls anpassen zu können. Auch eine Überprüfung der im Rahmen des Leistungsmanagementsystems erzielten gesamten Leistung durch einen Senior Manager sollte durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass alle Angestellten in dem vorgesehenen Zeitraum einer Leistungsbeurteilung unterzogen wurden und dass die Beurteilungen regelmäßig aktualisiert werden.
Wie man für sich das Beste aus seiner ersten Anstellung herausholt
Hat sich die Aufregung über den neuen oder gar ersten Job erst einmal gelegt, kommen die ersten Gedanken daran, wie man aus seiner Zeit in der Praxis wohl eine lohnende Erfahrung machen könnte. Für viele Leute ist die zukünftige Arbeit mit einem neuen Team eine etwas beängstigende Aussicht und man wird sich sehr bemühen, sich einzugliedern und anzupassen. Hier ein paar einfache Tipps, wie Sie Ihre neue Anstellung zu einer für Sie und für Ihren Chef lohnenden Erfahrung machen können.
Machen Sie sich Ihre eigenen Ziele bewusst!
Nehmen Sie sich die Zeit und reflektieren Sie darüber, was Sie sich beruflich und persönlich von Ihrer Rolle in der Praxis erwarten. Seien Sie dabei anspruchsvoll gegen sich selbst, aber realistisch hinsichtlich dessen, was die Praxis Ihnen bieten kann. Überlegen Sie nicht nur, was Sie wollen, sondern auch, was Sie zur Erreichung Ihrer Ziele tun müssen und bis wann welches Ziel erreicht sein sollte. Legen Sie im Detail für sich dar, was Ihnen das Erreichen Ihrer Ziele bringt, bzw. welche Probleme entstehen könnten, wenn Sie dies nicht schaffen sollten. Durch diese Gegenüberstellung werden Sie besser in der Lage sein zu beurteilen, wie wichtig ein bestimmtes Ziel tatsächlich für Sie ist.
Ihre persönlichen Ziele und die Praxis
Überlegen Sie beim Festlegen Ihrer Ziele auch inwieweit die Praxis davon profitieren würde, wenn Sie Ihre Ziele erreichen. Versuchen Sie herauszufinden, ob und wie die Unterstützung durch die Teammitglieder letztlich auch Ihren Kollegen hilft, ihre eigenen Ziele zu erreichen. Je größer der gegenseitige Nutzen, desto wahrscheinlicher ist es, dass Sie die Praxis bei der Erreichung Ihrer Ziele unterstützt. Wenn Sie andererseits feststellen müssen, dass dies für die Praxis keinen oder kaum einen Vorteil hat, dann können Sie keine Unterstützung erwarten. Dann müssten Sie sich etwas überlegen und entweder Ihre Ziele abändern oder Sie versuchen, mit der Praxis zu einem für beide Parteien nutzbringenden Arrangement zu kommen.
Legen Sie Ihre Ziele von Anfang an offen!
Ihr neuer Arbeitgeber erwartet von Ihnen, dass Sie Ambitionen haben sowie den Wunsch, Ihre Fertigkeiten und Fähigkeiten zu verbessern. Wahrscheinlich wurden sie darauf schon im Bewerbungsgespräch angesprochen. Mangelnde Realisierung von persönlichen Ambitionen ist der häufigste Grund dafür, dass gute Angestellte eine Praxis verlassen. Insofern sollten Sie keine Angst haben, Ihre Ziele offen mit Ihrem Arbeitgeber zu besprechen. Behalten Sie dabei die oben genannten Ratschläge im Hinterkopf und versuchen Sie, mit der Praxis zu einer für beide Seiten nutzbringenden Vereinbarung zu kommen.
Den Dialog aufrechterhalten
Wie bereits besprochen, sollte eine effiziente Beziehung zwischen Arbeitgeber und Angestelltem für beide Parteien von Nutzen sein. Dafür kann es oftmals notwendig werden, dass beide Kompromisse eingehen. Man muss auch sehen, dass sich die Bedürfnisse jeder der beiden Parteien im Laufe der Zeit auch verändern. Daher ist es wichtig, eine gute Gesprächsbasis zu schaffen und den Dialog mit dem Arbeitgeber, eventuell über Ihren direkten Vorgesetzten, am Leben zu erhalten. Letztendlich sollte aber jeder Angestellte selbst die Verantwortung für seine Entwicklung übernehmen und dazu bereit sein, in diesem Prozess eine proaktive Rolle einzunehmen.
Gutes Zeitmanagement
Zeit ist eine einzigartige Ressource; man kann sie nicht speichern, nicht strecken oder komprimieren oder sonst irgendwie verändern. Deshalb müssen wir sie bestmöglich nutzen!
Planen Sie Ihre Zeit!
Man sagt oft, Erfolg erreiche man „zu 90 % durch gute Vorbereitung und zu 10 % durch Schweiß“ (Abbildung 9). Das heißt, dass man die Zeit, die man für die Vorbereitung einer Arbeit verwendet, danach während der tatsächlichen Tätigkeit mehr als wettmacht.
- Beginnen Sie den Tag also immer damit, sich einen Plan zu machen!
- Machen Sie sich eine Liste all jener Dinge, die Sie heute erledigen wollen, und organisieren Sie dann Ihre Zeit nach der Priorität der einzelnen Punkte. - Ist die Aufgabe dringend (D)? Ist sie wichtig (W)? Ist sie beides, also dringend und wichtig, oder vielleicht keines von beidem?
- Reihen Sie Ihre Aufgabenliste nach Priorität: Zuerst die Dinge, die sowohl dringend als auch wichtig sind, danach die Aufgaben, die dringend sind, und zuletzt die wichtigen Dinge. Ist eine Tätigkeit weder dringend noch wichtig, sollten Sie sich fragen, warum Sie sie überhaupt durchführen sollen!