Zunehmend berichtet wird, dass Toxoplasma-Oozysten weltweit Böden und Grundwasser kontaminieren. So kam zum Beispiel ein Review über 22 Studien zu dem Ergebnis, dass dies ein signifikanter Grund zur Besorgnis ist, da Abschwemmungen von infiziertem Katzenkot zu erheblicher Kontamination von Gewässern führen 3. Untersuchungen zufolge führt eine entsprechende Kontamination von Meeren zur Infektion und zum Tod verschiedener Meeressäugetiere, wie zum Beispiel Robben, Wale, Delfine und Seeotter 10,11. Gefährdet ist auch das Trinkwasser für Menschen, und in einigen Ländern hat achtlos in Toiletten herunter gespülte Katzenstreu bereits zu einer Reihe von Toxoplasmose-Ausbrüchen bei Menschen beigetragen 12,13.
Oozysten sind bemerkenswert robust und können in der Umwelt selbst unter für sie suboptimalen Bedingungen jahrelang überleben und infektiös bleiben 14. Zudem sind wahrscheinlich nur sehr wenige Oozysten erforderlich, um einen Menschen erfolgreich zu infizieren. Studien an Schweinen haben gezeigt, dass bereits eine einzige Oozyste ausreicht, um eine Infektion auszulösen 15. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, effektive Maßnahmen zur verantwortungsvollen Entsorgung von Katzenkot zu ergreifen.
Entgegen der landläufigen Meinung wurde festgestellt, dass der direkte Kontakt mit Katzen kein wesentlicher Risikofaktor für eine Infektion des Menschen mit Toxoplasma gondii ist 16. Eine einfache Strategie zur Prävention von Infektionen ist bereits die tägliche Reinigung der Katzentoilette (Abbildung 9), da Oozysten nach ihrer Ausscheidung mindestens 24 Stunden benötigen, um infektiös zu werden 4. Aus präventiver Sicht ist es zudem hilfreich, Katzen nach Möglichkeit „indoor“ zu halten. Tierärzte und Tierärztinnen spielen eine ganz entscheidende Rolle bei der Aufklärung von Katzenhaltern über geeignete Maßnahmen zur wirksamen Verringerung der Risiken von T. gondii-Infektionen, sowohl bei Katzen als auch im Allgemeinen (Tabelle 2).