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Veterinary Focus

Ausgabe nummer 33.2 Verhalten

Unsauberkeit bei Katzen

veröffentlicht 06/10/2023

Geschrieben von Kelly A. St. Denis

Auch verfügbar auf Français , Italiano , Português , Español und English

Unsauberkeit bei Katzen ist ein allzu häufiges Problem für viele Katzenhalter und Katzenhalterinnen. Dieser Artikel erläutert eine ganzheitliche Strategie, die Tierärzte und Tierärztinnen bei der Beratung ihrer Kunden unterstützen soll.

© Daria Kulkova

Katze in einem Sofa

Kernaussagen

Unsauberkeit bedeutet, dass die Katze Harn oder Kot an einem Ort absetzt, der ihr selbst in diesem Moment auf der Grundlage ihrer körperlichen, emotionalen und kognitiven Bedürfnisse als geeignet erscheint.


Unsauberkeit in der Wohnung ist ein sehr komplexes und häufig multifaktorielles Problem, das als Folge einer Störung der Gesundheitstrias aus körperlichem, emotionalem und kognitivem Wohlbefinden entsteht.


Viele Katzenhalter und Katzenhalterinnen möchten über die Unsauberkeit ihrer Katze gar nicht sprechen, und brauchen tierärztliche Unterstützung und Ermutigung, um das Problem als solches anzuerkennen und zu benennen.


Die Identifizierung und Beseitigung von Mängeln in den 5 Säulen einer gesunden und katzengerechten Umwelt sind entscheidende Voraussetzungen für das erfolgreiche Management von Unsauberkeit.


Unsauberkeit – eine Einführung

Lange Zeit ist man davon ausgegangen, dass Katzen eine unabhängige Spezies sind, die letztlich nur ein Minimum an Fürsorge und Aufmerksamkeit benötigt. Diese Annahme kann jedoch zu Defiziten in der Umwelt der Katze führen und dafür sorgen, dass ihre fundamentalen Bedürfnisse nur in unzureichendem Maße oder gar nicht gedeckt werden. Eine wahrscheinliche Folge solcher Defizite ist, dass die Gesundheit der Katze, die auf der so genannten Gesundheitstrias basiert, also auf dem Dreiklang aus körperlichem, emotionalem und kognitivem Wohlbefinden (Abbildung 1), negativ beeinflusst wird. Katzenhalter und Katzenhalterinnen haben nahezu die vollständige Kontrolle über das gesamte Leben ihrer Katze, indem sie fast alle Entscheidungen über wichtige Umweltfaktoren wie die Ernährung, die Fütterungspläne, andere Katzen und andere Haustiere, das Spielzeug, Ruhezonen und Katzentoiletten treffen. Obwohl die Katze selbst nur eine minimale oder gar keine Kontrolle über diese Faktoren hat, wird sie die Erwartungen des Menschen erfüllen, solange sie dazu in der Lage ist. Wenn jedoch Defizite in ihrer Umwelt bestehen und die Gesundheitstrias gestört ist, führt dies dazu, dass ihre Fähigkeit abnimmt, sich anzupassen und den Erwartungen des Menschen zu entsprechen. Für die Nutzung der Katzentoilette kann dies zum Beispiel bedeuten, dass die Katze alternative Orte für ihren Harn- und/oder Kotabsatz wählt, weil sie diese für besser geeignet hält. Unter dem Begriff Unsauberkeit versteht man in diesem Zusammenhang also definitionsgemäß das Absetzen von Harn oder Kot außerhalb eines Toilettenbereichs, den der Katzenhalter oder die Katzenhalterin als dafür geeignet und akzeptabel eingestuft hat (Box 1). 

Die Gesundheitstrias der Hauskatze: körperliches, kognitives und emotionales Wohlbefinden

Abbildung 1. Die Gesundheitstrias der Hauskatze: körperliches, kognitives und emotionales Wohlbefinden.

Box 1. Terminologie bei Unsauberkeit.

Harnabsatz Der bewusste Prozess des Absetzens von Harn aus der distalen Harnröhre
Kotabsatz Der bewusste Prozess des Absetzens von Kot aus dem Rektum 
Unsauberkeit 
Bewusstes oder unbewusstes Absetzen von Harn oder Kot außerhalb der Katzentoilette auf horizontale, und gelegentlich vertikale Oberflächen; dabei können vollständige Mengen oder Teilmengen abgesetzt werden 
Harnspritzen 
Der bewusste Vorgang des Harnabsetzens außerhalb der Katzentoilette, in der Regel an vertikalen Flächen, typischerweise im Zusammenhang mit territorialem Markierungsverhalten. Am häufigsten zu beobachten bei intakten Katern, kann aber auch bei spätkastrierten Katern, intakten weiblichen Katzen sowie kastrierten Katern und kastrierten weiblichen Katzen auftreten 
Periurie Absetzen von Harn an unerwünschten Stellen
Perichezia Absetzen von Kot an unerwünschten Stellen
Kotmarkieren Bewusstes Absetzen von Kot zum territorialen Markieren

Unsauberkeit – Wechsel der Perspektive und der Sprache

Einige der im Zusammenhang mit Unsauberkeit verwendeten Begriffe können sich irreführend auf unsere Wahrnehmung der Ursache(n) und insbesondere auf die Wahrnehmung des Verhaltens und der Intensionen der Katze auswirken. So wird im Zusammenhang mit Harnabsatz und/oder Kotabsatz zum Beispiel häufig der Terminus „ungeeignet“ oder „unangemessen“ verwendet. Es ist aber falsch, das Verhalten der Katze als ungeeignet oder unangemessen zu betrachten, und es ist darüber hinaus auch falsch, anzunehmen, dass die Katze sich dessen bewusst ist und in „böser Absicht“ handelt. Da es Katzen an Selbstreflexion und innerem Dialog fehlt, meiden sie die Katzentoilette nicht aus Rache oder weil sie nachtragend sind 1. Wenn eine Katze Kot oder Harn absetzt, dann trifft sie die Entscheidung, dies an einem Ort zu tun, den sie zu diesem Zeitpunkt und für ihre Bedürfnisse für geeignet hält, ganz so wie sie es auch im Freien tun würde. Indem wir also von vornherein die richtige Sprache verwenden und Begriffe wie „unangemessen“ oder „ungeeignet“ vermeiden, können wir Katzenhalter und Katzenhalterinnen vom obsoleten Konzept des Fehlverhaltens wegführen und den Fokus ganz auf die fundamentalen Bedürfnisse der Katze lenken, um das Problem zu lösen. Ebenso wichtig oder vielleicht sogar noch wichtiger ist es, Katzenhalter und Katzenhalterinnen über sämtliche essenziellen Bedürfnisse der Katze aufzuklären, noch bevor Probleme auftreten, da wir dadurch aktiv verhindern können, dass Unsauberkeit überhaupt erst entsteht.

Ursachen für Unsauberkeit

Unsauberkeit ist ein multifaktorielles Problem, das auf Störungen im Bereich des körperlichen, emotionalen oder kognitiven Wohlbefindens der Katze hinweist. Zu den wichtigsten medizinischen Differentialdiagnosen für Unsauberkeit im Zusammenhang mit dem Harnabsatz bei Katzen gehören Erkrankungen der ableitenden Harnwege (Feline Lower Urinary Tract Disease = FLUTD), Obstipation, Dehydratation, neurologische Erkrankungen und/oder Neoplasien. FLUTD beschreibt eine Gruppe von Erkrankungen der ableitenden Harnwege, deren klinische Symptome sich oft überschneiden und die sich nicht unbedingt gegenseitig ausschließen. Dazu gehören die feline idiopathische Zystitis (FIC), Urolithiasis, Kristallurie, Harnwegsinfektionen und/oder Harnblasentumore. Zu den wichtigsten medizinischen Differentialdiagnosen bei Unsauberkeit im Zusammenhang mit dem Kotabsatz gehören strukturelle Anomalien, Obstipation, neurologische Erkrankungen, Harnwegserkrankungen, Darmerkrankungen, Dehydratation und/oder Neoplasien. Darüber hinaus kann im Prinzip jede Erkrankung, die Schmerzen verursacht, auch zu einer unregelmäßigen Nutzung der Katzentoilette und zur Entstehung einer Aversion gegen Katzentoiletten beitragen. Zu den wichtigsten Defiziten im Bereich der Umweltbedürfnisse einer Katze, die zu Unsauberkeit führen können, gehören die unzureichende Verfügbarkeit, die falsche Verteilung oder das mangelhafte Management fundamentaler Ressourcen wie Katzentoiletten, Futter- und/oder Wasserstellen, Kratzflächen und Schlafplätze. Auch soziale Probleme zwischen einzelnen Katzen können dazu führen, dass Katzentoiletten gemieden werden. So haben Katzen in Mehrkatzenhaushalten möglicherweise nur einen eingeschränkten Zugang zu dieser Ressource, wenn nicht ausreichend viele Katzentoiletten zur Verfügung stehen oder wenn eine Katze einer anderen den Zugang versperrt. Bei intakten Katern oder bei nach Beginn der Geschlechtsreife kastrierten Katern und sogar bei einigen früh kastrierten Katern und kastrierten weiblichen Katzen kann Unsauberkeit in Form von Reviermarkieren mit Harn (Harnspritzen) oder durch Markieren mit Kot auftreten. Allerdings schließt der Verdacht eines territorialen Hintergrunds bei bestimmten Arten von Unsauberkeit die Notwendigkeit einer vollständigen medizinischen Beurteilung keineswegs aus 2.

Hindernisse bei der Diagnose und deren Überwindung

Katzenhalter und Katzenhalterinnen wissen unter Umständen gar nicht, dass ihre Katze die Wohnung mit Harn und/oder Kot verschmutzt oder sie werden sich der Problematik erst dann bewusst, wenn diese über einen längeren Zeitraum besteht. Möglicherweise ziehen sie falsche Schlüsse über die Ursache(n) und versuchen, das Problem auf eigene Faust zu lösen. Es kann aber auch sein, dass sie das Problem gar nicht zur Sprache bringen, entweder weil sie sich der Gefahr von Krankheiten und Schmerzen im Zusammenhang mit Unsauberkeit in der Wohnung nicht bewusst sind, oder weil sie nicht gewillt sind, das Thema aktiv anzugehen, da sie die Lösung der Problematik für potenziell kostspielig oder aussichtslos halten. Eine Telefonumfrage im Jahr 2016 unter 281 Haushalten mit 455 Katzen ergab, dass 26 % aller Katzen irgendwann in ihrem Leben Harn oder Kot außerhalb der Katzentoilette abgesetzt hatten 3, aber nur 31,7 % dieser Katzen wurden diesbezüglich tierärztlich untersucht. Bei 56,7 % der betroffenen Katzen ging das Verhalten zurück, bei den übrigen persistierte es dagegen. Diese Daten bestätigen die Erfahrungen aus der klinischen Praxis, denen zufolge Katzenhalter und Katzenhalterinnen Unsauberkeit nicht selten weiter zulassen und manchmal über Monate oder sogar Jahre nur wenige bis gar keine konsequenten Anstrengungen unternehmen, um Lösungen für diese Problematik zu finden. In einigen Fällen wird das Problem bei einer tierärztlichen Vorsorgeuntersuchung nur beiläufig erwähnt, und manchmal tun Katzenhalter und Katzenhalterinnen Unsauberkeit als „rachsüchtiges“ Verhalten ihrer Katzen ab. Fragen zur Benutzung der Katzentoilette(n) sowie zum Harn- und Kotabsatz der Katze sollten deshalb integraler Bestandteil jedes Vorberichts sein. Geschlossene Fragen, die nur mit „Ja“ oder „Nein“ beantwortet werden können, lassen dem Katzenhalter oder der Katzenhalterin aber keine Möglichkeiten, die Aktivitäten ihrer Katze ausreichend genau zu beschreiben. Offene Fragen vermitteln dagegen ein gewisses Maß an Akzeptanz für die Verhaltensweisen, nach denen wir fragen, und erhöhen den Informationsgehalt, indem sie dem Katzenhalter bzw. der Katzenhalterin die Möglichkeit geben, die Antworten mit eigenen Worten zu formulieren. So sollte zum Beispiel eine geschlossene Frage wie „Benutzt Ihre Katze die Katzentoilette?“ ersetzt werden durch eine offene Frage wie: „Wie oft setzt Ihre Katze Harn und Kot außerhalb der Katzentoilette ab ?“ oder „Wo setzt Ihre Katze außerhalb der Katzentoilette Harn und Kot ab?“. Bei einer Katze, die gelegentlich außerhalb der Katzentoilette Harn oder Kot absetzt, wird die Antwort auf die geschlossene Frage nach der Nutzung der Katzentoilette sehr wahrscheinlich „ja“ lauten, während die Antworten auf die offenen Fragen in diesem Fall mit hoher Wahrscheinlichkeit sehr viel aufschlussreicher sein werden.

Kelly A. St. Denis

Indem wir alle Katzenhalter und Katzenhalterinnen über die grundlegenden Bedürfnisse von Katzen aufklären, können wir aktiv verhindern, dass Unsauberkeit in der Wohnung überhaupt erst entsteht.

Kelly A. St. Denis

Einen aussagekräftigen Vorbericht erheben

Wenn festgestellt wurde, dass eine Katze tatsächlich Unsauberkeit verursacht, müssen zunächst das Signalement bestimmt und ein detaillierter, problemorientierter Vorbericht erhoben werden (Box 2). Das Signalement kann bestimmte Differentialdiagnosen wahrscheinlicher machen oder ausschließen. So haben zum Beispiel kastrierte Kater ein erhöhtes FLUTD-Risiko. Der Vorbericht sollte Angaben enthalten zur Ernährung (Marke des Futters, Feucht- oder Trockennahrung, Snacks), zum Appetit (tatsächliche Nahrungsaufnahme), zur wahrgenommenen Gewichtsabnahme oder Gewichtszunahme, zur Wasseraufnahme und zu den Merkmalen von Harn und Kot der Katze. Eine gesunde adulte Katze setzt pro Tag etwa 30 bis 40 ml Harn/kg Körpergewicht ab, wobei es jedoch erhebliche Variationen geben kann, abhängig von der Ernährung, der Wasseraufnahme und vom Gesundheitszustand der Katze. Die Katzenhalter oder die Katzenhalterin sollten zudem nach Veränderungen des Durchmessers oder der Größe der Harnklumpen in der Katzentoilette gefragt werden und dazu angehalten werden, vermehrt auf die Harnmengen der einzelnen Katzen im Haushalt zu achten. Die Harnmenge lässt sich leichter bestimmen, als man dies vielleicht annehmen könnte, insbesondere, wenn bestimmte Katzen bevorzugt bestimmte Katzentoiletten benutzen. Um zusätzliche Informationen zu sammeln, könnte man Katzentoiletten auch mit Hilfe von Kameras überwachen. Kotabsatz erfolgt in der Regel ein- oder zweimal täglich, einige Katzen setzen aber auch weniger häufig Kot ab, meist jedoch mit einem regelmäßigen Muster (z. B. alle 48 Stunden). Die Kotbeschaffenheit, einschließlich der Konsistenz, sollte mit der Unterstützung einer speziellen Kot-Score-Tabelle bewertet werden, die wichtige Details über den Kot liefert, selbst wenn der Katzenhalter oder die Katzenhalterin den Kot für „normal“ hält. Wichtig sind zudem Informationen über die Dauer des Problems, etwaige weitere Verhaltensänderungen, sowie die Frage, wann und wo das Problem auftritt und unter welchen offensichtlichen Umständen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Pflege und Reinigung der Katzentoiletten und die Frage, unter welchen Bedingungen die Katze die Katzentoilette benutzt (wenn überhaupt). Bei der Aufzählung der anderen im Haushalt lebenden Tiere sollten auch die sozialen Beziehungen zwischen den Haustieren beurteilt werden, insbesondere in Haushalten mit mehreren Katzen, da Konflikte zwischen einzelnen Tieren ein bekannter Risikofaktor für Unsauberkeit sind 4.

Box 2. Wichtige Informationen aus dem Vorbericht für die Beurteilung von Unsauberkeit bei Katzen.

Allgemeiner Vorbericht zur Gesundheit und Haltung
Appetit (tatsächliche tägliche Aufnahme), Nahrung (Marke, Feucht- oder Trockennahrung, Snacks), Trinkgewohnheiten, wahrgenommene Gewichtsabnahme oder -zunahme, Erbrechen, Diarrhoe, Husten, Niesen, körperlicher Aktivitätslevel, Arzneimittel und Ergänzungsfuttermittel 
Merkmale des Harns und des Harnabsatzes Häufigkeit des Harnabsatzes, (Veränderungen von) Harnklumpen-Durchmesser/Größe, Farbe, Geruch, Anzeichen von Stress beim Harnabsatz
Merkmale der Fäzes und des Kotabsatzes 
Größe, Geruch, Volumen, Häufigkeit, Farbe, Vorhandensein von frischem oder verändertem Blut, Vorhandensein von Schleim, Kot-Score, Anzeichen von Stress während des Kotabsatzes
Informationen zu Unsauberkeit
Dauer des Problems, wann und wo tritt das Problem auf, unter welchen Umständen oder durch welche Trigger ausgelöst, Details zum Management der Katzentoilette, unter welchen Bedingungen benutzt die Katze die Katzentoilette (wenn überhaupt), andere Haustiere im Haushalt, Beziehungen zwischen den Haustieren
Andere Verhaltensänderungen
Vermehrtes Schlafen, vermindertes Spielen, vermehrte/verminderte Interaktion mit dem Katzenhalter oder der Katzenhalterin, vermehrte/verminderte Fell-/Körperpflege (spezifisch an einer Körperstelle oder allgemein), Verstecken, Veränderungen der Mobilität (Springen, Gehen, Treppen hinauf oder hinunter gehen) 

Beurteilung des körperlichen Wohlbefindens

Eine gründliche klinische Untersuchung ist entscheidend, um pathologische Veränderungen zu erkennen, die auf spezifische Erkrankungen zurückzuführen sind oder zu Problemen im Zusammenhang mit der Nutzung der Katzentoilette prädisponieren können. So können beispielsweise adipöse Katzen Mobilitätsprobleme haben, aber auch unter einem Diabetes mellitus leiden, der wiederum zu Polyurie führt und eine Prädisposition für Infektionen der ableitenden Harnwege darstellt – alles potenzielle Ursachen für Unsauberkeit. Bei allen betroffenen Katzen ist zudem eine basale Harnanalyse erforderlich (einschließlich makroskopischer Beurteilung, spezifischem Harngewicht, biochemischer Analyse und mikroskopischer Untersuchung des Sediments). Eine Harnuntersuchung ist aber auch bei Unsauberkeit im Zusammenhang mit dem Kotabsatz angezeigt, da einige dieser Patienten unter schmerzhaftem Harnabsatz leiden können, und deshalb auch Kot außerhalb der mit Schmerzen assoziierten Katzentoilette absetzen. Die Zystozentese ist der Goldstandard für die Entnahme von Harnproben und verringert das Risiko falsch positiver Sediment- oder Kulturergebnisse 5. Die Harnproben sollten idealerweise unmittelbar nach ihrer Entnahme untersucht werden, um das Risiko der Struvitbildung durch eine längere Lagerung zu verringern, da dies zur falschen Diagnose einer Kristallurie führen kann 6. Bei jeder Katze mit aktivem Harnsediment (weiße Blutkörperchen, Bakterien), einem niedrigen spezifischen Harngewicht und/oder Glukosurie sollte eine mikrobiologische Harnkultur mit Empfindlichkeitstest eingeleitet werden 5. Eine Hämaturie ohne jegliche weitere Veränderungen kann iatrogener Natur sein, ist aber auch charakteristisch für Katzen mit FLUTD, insbesondere für Tiere, die eine FIC-Episode durchleben 7,8. Eine Überwachung auf mikroskopische Hämaturie kann auch zu Hause mit Hilfe eines kommerziellen Einstreu-Additivs mit hoher Sensitivität für den Nachweis von Blut durchgeführt werden. Ein weiterer wichtiger Bestandteil der minimalen Datenbasis zum Ausschluss systemischer Erkrankungen sind Blutuntersuchungen, insbesondere bei Katzen im mittleren Alter (7-10 Jahre) und bei älteren Katzen 9. Zu den relevanten Bluttests gehören klinisch-chemische Profile, Elektrolyte, Gesamt-T4, ein großes Blutbild und Retrovirentests. Bei Katzen über acht Jahren sind zudem Blutdruckmessungen angezeigt, da Hypertonie zu Verhaltensänderungen einschließlich Unsauberkeit führen kann. Weitere diagnostische Schritte wären bildgebende Untersuchungen des Abdomens mittels Leer- und/oder Kontraströntgenaufnahmen, Ultraschall oder anderen Modalitäten 10,11.

Die Auswirkungen der Umwelt auf die Gesundheit von Katzen

Die 5 Grundpfeiler einer gesunden, katzengerechten Umwelt 

Da es sich bei Unsauberkeit um ein multifaktorielles Problem handelt, ist es von ganz entscheidender Bedeutung, medizinische Probleme zu erkennen und entsprechend therapeutisch anzugehen, aber ebenso wichtig ist eine sorgfältige Beurteilung der Umwelt der Katze. Katzen sind eine einzigartige Spezies, denn als obligate Fleischfresser sind sie sowohl Raubtiere aber auch selbst potenzielle Beutetiere. Sie benötigen daher ein Territorium, in dem sie sicher jagen können und das sie mit allen essenziellen Ressourcen versorgt, und dies bei geringstmöglicher Bedrohung durch Raubtiere oder durch Konkurrenten um diese Ressourcen. Die Gesamtheit ihrer fundamentalen Bedürfnisse wird mit dem Fünf–Säulen-Konzept einer gesunden und katzengerechten Umwelt beschrieben (Abbildung 2) 12. Defizite bei einer oder mehreren dieser Säulen können für Störungen im Bereich der Gesundheitstrias prädisponieren, und so zu Komplikationen wie Unsauberkeit führen. Für die aussagekräftige Beurteilung der häuslichen Umwelt einer Katze sollte der Katzenhalter oder die Katzenhalterin detaillierte Informationen über diese fünf Säulen erhalten, und anhand dieser kann dann gemeinsam mit dem Tierarzt oder der Tierärztin diskutiert und beurteilt werden, welche Mängel oder Defizite im konkreten Einzelfall möglicherweise bestehen. Auf der Grundlage dieser Beurteilung können dann gezielte Anpassungen der Umwelt und des Ressourcenmanagements in Betracht gezogen werden Katzenhalter und Katzenhalterinnen können zudem dazu angehalten werden, die Umwelt der Katze in Zukunft ganz gezielt auf Störungen im Bereich dieser fünf Säulen zu überwachen, da ein frühzeitiges Erkennen von Veränderungen schnelle Korrekturen erleichtert und dadurch die Entstehung von Probleme vermeiden kann.

Die fundamentalen Bedürfnisse von Katzen werden in den fünf zentralen Säulen einer gesunden und katzengerechten Umwelt beschrieben

Abbildung 2. Die fundamentalen Bedürfnisse von Katzen werden in den fünf zentralen Säulen einer gesunden und katzengerechten Umwelt beschrieben. Defizite im Bereich einer dieser Säulen können Störungen der Gesundheitstrias begünstigen, die zu Problemen wie Unsauberkeit führen können.

Säule 1. Schaffung sicherer Rückzugsorte

Katzen müssen sich in ihrem eigenen häuslichen Territorium sicher fühlen, und zwar aus ihrer eigenen „felinen“ Perspektive und nicht aus der des Katzenhalters oder der Katzenhalterin. Denn viele Menschen gehen schlicht und ergreifend davon aus, dass die Katze in ihrem Zuhause de facto sicher ist und sich deshalb dort auch sicher fühlen müsste. Möglicherweise ist man sich aber potenzieller „Outdoor“-Bedrohungen gar nicht bewusst und glaubt irrtümlicherweise, die Katze versteht, dass diese Bedrohungen nicht ins Haus oder in die Wohnung gelangen können. So haben beispielsweise Outdoor-Katzen aus der Nachbarschaft möglicherweise zwar keinen Zutritt in die Wohnung, aber allein schon der Anblick, die Geräusche und/oder der Geruch einer fremden Katze können von der Indoor-Katze als Bedrohung ihrer eigenen Sicherheit und ihrer eigenen Ressourcen empfunden werden. Auch innerhalb der Wohnung können Gerüche, Geräusche oder andere Tiere oder Menschen zur Verunsicherung einer Katze beitragen. Da Katzenhalter und Katzenhalterinnen nicht ständig die volle Kontrolle über sämtliche dieser Faktoren haben können, müssen im ganzen Haus verteilt sichere Rückzugsorte angeboten werden, an denen sich die Katze verstecken und sicher fühlen kann (Abbildung 3).

Säule 1 – Schaffung sicherer Rückzugsorte

Abbildung 3. Säule 1 – Schaffung sicherer Rückzugsorte. Katzen müssen sich in ihrem eigenen heimischen Territorium sicher fühlen. Überall in der Wohnung müssen Bereiche angeboten werden, in denen sich die Katze verstecken und sicher fühlen kann.
© Kelly A. St. Denis

Säule 2. Bereitstellung multipler, räumlich voneinander getrennter Schlüsselressourcen

Zu den wichtigsten Umweltressourcen innerhalb des Territoriums einer Katze gehören jeweils räumlich voneinander getrennte Nahrungs- und Wasserquellen, adäquat gemanagte Katzentoiletten, Ruhe- und Schlafzonen in unterschiedlichen Höhen, von denen einige nur für eine einzelne Katze Platz bieten, sowie mehrere Kratzmöglichkeiten (Abbildung 4). Da Katzen von Natur aus allein jagen, wird empfohlen, sie auch einzeln in getrennten Räumen oder mit Sichtbarrieren und einem Mindestabstand von zwei Metern zu füttern 13. Auch wenn es hierfür keine endgültigen Evidenzen gibt, empfehlen Katzenexperten, Wassernäpfe nicht in der Nähe von Fütterungsstationen aufzustellen, da Katzen eine natürliche Präferenz haben, ihre Nahrung von Wasser fernzuhalten. Sämtliche fundamentalen Ressourcen sollten mehrfach vorhanden und auf verschiedene Bereiche in der Wohnung verteilt sein. So hat die Katze jederzeit die Möglichkeit, sich für eine bestimmte Ressource an einem bestimmten Ort zu entscheiden, wenn sie sich an einem anderen Ort nicht sicher fühlt oder dieser Ort in diesem Augenblick nicht problemlos zugänglich ist. Wenn zum Beispiel eine andere Katze den Zugang zu einer bestimmten Katzentoilette versperrt, kann eine zweite Katzentoilette an einem anderen Ort in der Wohnung die Entstehung von Unsauberkeit verhindern. 

Säule 2 – Anbieten multipler, räumlich voneinander getrennter Schlüsselressourcen

Abbildung 4. Säule 2 – Anbieten multipler, räumlich voneinander getrennter Schlüsselressourcen. Zu den wichtigsten Umweltressourcen innerhalb des Territoriums der Katze gehören Ruhezonen in verschiedenen Höhen, von denen einige nur für eine einzelne Katze geeignet sein sollten.
© Kelly A. St. Denis

Säule 3. Schaffung von Möglichkeiten zum Ausleben des Spiel- und Beuteverhaltens

Katzen sollten die Möglichkeit haben, ihren natürlichen Jagdinstinkt auszuleben, auch wenn sie Indoor leben, wo ihnen Nahrung immer zur Verfügung steht. Spezielle Futterspender, wie zum Beispiel Puzzle Feeder, können predatorisches Verhalten fördern und die mentale Leistungsfähigkeit sowie die Schärfe der Sinne aufrechterhalten. Auch interaktives Spielen mit den Katzenhaltern oder Katzenhalterinnen über kurze Zeiträume einmal oder mehrmals am Tag hilft, den natürlichen Jagdtrieb der Katze zu befriedigen. Unter Umständen müssen mehrere unterschiedliche Puzzle Feeder und verschiedene Spielzeuge getestet werden, um herauszufinden, was die Katze bevorzugt, und wenn sich die Präferenzen der Katze im Lauf der Zeit ändern, sollten diese Spielzeuge auch ausgetauscht werden. Spielen und prädatorisches Verhalten fördern die körperliche Fitness, sorgen für den Erhalt der mentalen Leistungsfähigkeit und schärfen die Sinne der Katze.

Säule 4. Schaffung positiver, regelmäßiger, berechenbarer und vorhersehbarer sozialer Interaktion zwischen Katze und Mensch 

Katzen sind zwar von Natur aus eher Einzelgänger, sie zeigen aber durchaus auch soziale Interaktionen mit Menschen. Allerdings ziehen sie es vor, diese Interaktionen zu ihren eigenen Bedingungen und auf ihre eigene Initiative hin auszuleben. Der Mensch als ausgeprägt soziale Spezies würde oft sehr viel mehr körperliche Interaktion mit seiner Katze bevorzugen und möchte dies vielleicht auch spontan und zu Zeiten, die nicht mit den Wünschen und Bedürfnissen der Katze kompatibel sind. Zudem wissen nicht alle Menschen, wie man tatsächlich artgerecht und respektvoll mit Katzen interagiert. So kann eine Person zum Beispiel auf eine Art und Weise körperlich werden, die Katzen gar nicht behagt, wie z. B. kräftiges Reiben oder Streicheln und/oder das Berühren an Körperstellen, an denen die Katze schlicht nicht berührt werden möchte. Oder die Katze wird gegen ihren Willen festgehalten oder hochgehoben. „Handspiele“ sind für Katzen ebenfalls problematisch und können zu Verletzungen (Bisse, Kratzer usw.) sowie anderen abwehrenden Verhaltensweisen führen. Die genannten Beispiele sind natürlich nicht das, was man unter artgerechtem Spielen versteht, und werden die Angst der Katze zusätzlich verstärken. Soziale Interaktionen mit Menschen, die Angst oder Unruhe bei einer Katze auslösen, erhöhen die Wahrscheinlichkeit unerwünschter Verhaltensweisen, einschließlich Unsauberkeit.

Säule 5. Schaffung einer Umwelt, die den Geruchssinn der Katze respektiert 

Katzen haben einen wesentlich stärker ausgeprägten Geruchssinn als der Mensch. Die zahlreichen Düfte und Gerüche, die Menschen in ihren Wohnungen mögen, einschließlich parfümierter Katzenstreu, können zum Beispiel zur Folge haben, dass die Katze weniger in der Lage ist, ihr Territorium mit Hilfe olfaktorischer Informationen auf Prädatoren zu überwachen, so dass sie sich dadurch möglicherweise unsicher fühlt. Diese Gerüche können aber auch die Sinne der Katze irritieren. 

Katzentoiletten erfordern besondere Aufmerksamkeit  

Katzentoiletten sind eine der Schlüsselressourcen der Säule 2, die bei der Beurteilung von Unsauberkeit im Haus besondere Aufmerksamkeit erfordern. Von Katzen wird erwartet, dass sie Harn und Kot in vorgeschriebenen Behältern absetzen, die in der Regel ein Substrat enthalten, das hoffentlich dazu geeignet ist, ein Loch zu graben, um Kot oder Harn darin zu verscharren. Die Menschen, die mit einer oder mehreren Katzen zusammenleben, entscheiden, wie viele dieser Behälter vorhanden sind, wie viele Katzen sich diese Behälter teilen müssen, wie groß oder klein die Boxen sind, wo sie aufgestellt werden, welches Substrat sie enthalten und wie oft sie gesäubert werden. Im Freien treffen Hauskatzen all diese Entscheidungen auf der Grundlage ihrer eigenen Bedürfnisse, ihres subjektiven Gefühls der Sicherheit, ihrer Vorlieben und der Grenzen ihres Territoriums. Während Katzen in aller Regel das akzeptieren, was ihnen der Mensch zur Verfügung stellt, liegt bei einer Hauskatze mit Unsauberkeit wahrscheinlich eine Aversion oder Abneigung gegen die ihr angebotene Katzentoilette zugrunde, die mit der Toilette selbst zusammenhängen kann. Katzenhalter und Katzenhalterinnen sollten bereits bei der ersten Konsultation zum Thema Unsauberkeit eine Liste von Kriterien für artgerechte Katzentoiletten ausgehändigt bekommen (Box 3). Nicht selten berichten Katzenhalter oder Katzenhalterinnen, dass ihre Katze noch nie Probleme mit der Situation rund um die Katzentoiletten hatte. Es muss jedoch darauf hingewiesen werden, dass die Akzeptanz bestimmter Standards von Katzentoiletten letztlich von einem guten körperlichen, emotionalen und kognitiven Wohlbefinden der Katze abhängt. Insbesondere bei eingeschränktem Gesundheitszustand besteht die Gefahr, dass eine Katze nicht bereit oder in der Lage ist, eine Katzentoilette zu akzeptieren, die nicht den genannten Kriterien entspricht. Unsauberkeit nimmt manchmal allein schon dadurch in ihrer Häufigkeit ab oder hört sogar vollständig auf, wenn man die Kriterien für artgerechte Katzentoiletten erfüllt.

Box 3. Kriterien für artgerechte Katzentoiletten.

Anzahl der Katzentoiletten
  • Mehrere Toiletten zur Verfügung stellen, mindestens eine Toilette pro Katze plus eine zusätzliche
  • Nebeneinander stehende Toiletten werden von der Katze als eine einzige Toilette betrachtet 
 
Standort der Katzentoilette in der Wohnung
  • Toiletten im ganzen Haus verteilen
  • Änderungen des Standorts von Katzentoiletten vermeiden; stattdessen eine neue Toilette an einem neu gewünschten Ort hinzufügen
 
Größe der Katzentoilette
  • Die Mindestgröße sollte das 1,5-fache der Körperlänge der Katze betragen; größer ist besser 
  • Für Katzen mit Schmerzen infolge von Arthritis am besten transparente, hochwandige Toilette mit großen und leicht zugänglichen Eingängen
 
Art der Katzenstreu
  • Unparfümierte Katzenstreu ist am besten; parfümierte Katzenstreu ist zu stark für den empfindlichen Geruchssinn der Katze
  • Katzen bevorzugen in der Regel Spielsand oder verklumpende Katzenstreu
 
Einstreutiefe
  • Die meisten Katzen bevorzugen eine Einstreutiefe von 2,5-4 cm
  • Verwenden Sie eine zweite Katzentoilette, um verschiedene Einstreutiefen zu testen
 
Regelmäßige Reinigung der Katzentoilette
  • Schaufeln Sie die Katzentoilette 1-2 Mal täglich durch, besser noch öfter
  • Alle 1 bis 4 Wochen Katzentoilette vollständig leeren, mit einer milden Seife reinigen, gut ausspülen und trocknen, bevor neue Katzenstreu eingefüllt wird
 
Katzentoiletten entfernt von Futter platzieren
  • Katzen ziehen es vor, Kot und Harn nicht in der Nähe ihrer Futter- oder Trinkstelle abzusetzen
  • Am besten in getrennten Räumen oder mit einem Mindestabstand von 150 cm 
 
Negative Assoziationen vermeiden
  • Katzentoilette nicht in der Nähe von lauten Geräten oder in belebten, lauten Bereichen des Hauses aufstellen
  • Verabreichung von Arzneimitteln oder andere potenziell unangenehme Erfahrungen vermeiden, während sich die Katze auf oder in der Katzentoilette befindet.
 
Abgedeckte Katzentoiletten
  • Sind nicht ideal, da sich die Katzen darin gefangen fühlen können und nur einen Fluchtweg haben, der blockiert sein kann
  • Abgedeckte Katzentoiletten sollten immer zwei Ein- bzw. Ausstiegsstellen haben

Beziehungen zwischen Katzen

Häufig wird davon ausgegangen, dass Katzen einen weiteren felinen Gefährten im Haus brauchen, und sich ohne einen solchen Partner einsam fühlen. Vor dem Hintergrund ihrer inhärenten Einzelgängernatur ziehen es Katzen in den meisten Situationen jedoch vor, ihr Territorium oder ihre Ressourcen nicht mit anderen Individuen zu teilen. Das bedeutet nicht, dass Katzen keine positiven Beziehungen zu anderen Katzen im Haus aufbauen können, aber das bevorzugte soziale Lebensmodell einer Katze ist letztlich das Einzelgängertum. Katzen können aber durchaus soziale Bindungen zu anderen Katzen im Haushalt entwickeln und zu „Freunden“ werden – häufiger jedoch werden sie zu “Feinden“, die im selben Haushalt entweder in scheinbarer Gleichgültigkeit nebeneinander her existieren oder es kommt zu ständig wiederkehrenden Spannungen zwischen den Katzen (Box 4). Katzenhaltern und Katzenhalterinnen bleiben diese Spannungen zwischen einzelnen Katzen oft verborgen, sie können in Mehrkatzenhaushalten aber eine signifikante Ursache von Stress und daraus resultierender Unsauberkeit sein. Meist sind Katzenhalter und Katzenhalterinnen nur in sehr begrenztem Maße in der Lage, zu erkennen, ob Katzen „Freunde“ oder „Feinde“ sind, da sie die fünf Säulen einer katzengerechten Umwelt, die Körpersprache der Katzen und die Interaktionen zwischen Katzen oft nicht kennen oder nicht verstehen. Zusammenlebende Katzen, die „Freunde“ sind, zeigen affiliative Verhaltensweisen, wie z. B. das so genannte Allogrooming („Fremdputzen“, gegenseitige soziale Körperpflege), gemeinsames Schlafen (in körperlichem Kontakt oder in unmittelbarer Nähe zueinander) und andere körperlich interaktive Verhaltensweisen, wie z. B. das Berühren mit den Nasen, das „Umarmen“ mit dem Schwanz, das Reiben des Gesichts oder des Körpers und das gemeinsame Spielen. „Feinde“ dagegen zeigen nur sehr selten oder nie entsprechende affiliative Verhaltensweisen, sondern gehen einander eher aus dem Weg, um Konflikte zu minimieren, oder zeigen möglicherweise agonistische Verhaltensweisen. Feindlich zueinander eingestellte Katzen können Ressourcen im „Time-Sharing“ nutzen, oder eine Katze kann der anderen den Zugang zu Ressourcen blockieren. “Feindliche“ Katzen können aber auch repulsive vokale Botschaften (Fauchen oder Knurren) austauschen oder sogar die körperliche Auseinandersetzung suchen. Schwierig ist in manchen Fällen auch die Unterscheidung zwischen Spielen und Kämpfen 14, was die Identifizierung von „Freund“ oder „Feind“ in einem Haushalt zusätzlich erschwert. Katzen, die spielen, initiieren die Aktivität in der Regel abwechselnd und legen dabei Ruhepausen ein, und während des Spielens wird wenig bis gar nicht geknurrt oder gefaucht. Kämpfe können manchmal wie Spielen aussehen, da die Katzen wie beim Spiel miteinander ringen und sich jagen. Kämpferische Aktivitäten werden in vielen Fällen aber stets von derselben Katze initiiert, die manchmal ein regelrechtes Stalking-Verhalten gegenüber ihrem „Opfer“ zeigt. Zudem werden keine Ruhepausen eingelegt, es wird häufig geknurrt und gefaucht, und es kommt vermehrt zu körperlichen Auseinandersetzungen. Feindliche Verhaltensweisen unter Katzen sind aber nicht auf eine Dominanzhierarchie zurückzuführen, da diese nicht Bestandteil der sozialen Strukturen der Spezies Katze ist 15. Die Ursache ist vielmehr die subjektive Notwendigkeit, das eigene Territorium und die eigenen Ressourcen zu schützen, die offensichtlich begrenzt sind. Um also die fundamentalen Bedürfnisse jeder einzelnen Katze in einem Haushalt zu befriedigen, muss jedes Individuum jederzeit freien Zugang zu seinen eigenen Schlüsselressourcen haben, die idealerweise außerhalb der Sichtweite der anderen Katzen liegen. Dies gibt Katzen die Möglichkeit, ihr eigenes Territorium im Haushalt einzurichten und andere Katzen in dem Maße zu meiden, wie sie dies möchten.

Box 4. „Freund“ oder „Feind“? Indikatoren für eine Freund- oder Feindbeziehung.

„Freunde“ „Feinde“
  • Gesichtsreiben oder Körperreiben unter Katzen
  • „Umarmung“ mit dem Schwanz
  • Berühren der Nasen
  • Ruhen oder Schlafen in körperlichem Kontakt oder enger Nachbarschaft
  • Allogrooming
  • Gemeinsam spielen
  • Leben in getrennten Bereichen des Hauses
  • Fauchen/Knurren
  • Kämpfen
  • Konfrontatives Starren
  • Time-Sharing bei Ressourcen
  • Blockieren von Ressourcen
  • Ressourcen-Monopolisierung 

Behandlung von Unsauberkeit im Haus

Da es sich um ein multifaktorielles Problem handelt, wird auch die Behandlung von Unsauberkeit am besten aus einer ganzheitlichen Perspektive angegangen. Dies bedeutet, dass wir das körperliche, emotionale und kognitive Wohlbefinden der Katze in der Summe berücksichtigen müssen, anstatt uns ausschließlich auf eindimensionale Lösungen zu konzentrieren. Probleme zwischen Katzen in Mehrkatzenhaushalten können in vielen Fällen durch eine Beurteilung möglicher Defizite im Bereich der fünf Säulen erkannt und gezielt angegangen werden, wozu an ganz herausragender Stelle auch die Erfüllung sämtlicher Kriterien für artgerechte Katzentoiletten gehört. Katzen, bei denen spezifische medizinische Erkrankungen diagnostiziert wurden, brauchen zusätzlich zu den notwendigen Anpassungen der Umwelt meist noch eine gezielte Therapie. 

Diätetische Modifikationen

Eine Umstellung der Ernährung kann bei der langfristigen Behandlung von Katzen mit Unsauberkeit hilfreich sein. Wichtig sind in diesem Zusammenhang spezielle Diätnahrungen, die auf spezifische Erkrankungen ausgerichtet sind, aber auch ein Wechsel der Formulierung (z. B. von Trockennahrung auf Feuchtnahrung) kann zu empfehlen sein. So werden zum Beispiel Katzen mit FLUTD nicht nur von einer gezielten therapeutischen Diätnahrung profitieren, sondern auch von einer Umstellung von Trocken- auf Feuchtnahrung zur Förderung der Flüssigkeitsaufnahme und damit der Bildung eines verdünnteren Harns. Bei übergewichtigen Katzen mit Problemen bei der Nutzung von Katzentoiletten sollte ein diätetisches Programm zur progressiven Gewichtsabnahme eingeleitet werden. In Fällen, in denen Unsauberkeit mit vermehrter Angst oder verminderter Fähigkeit zur Bewältigung von Stressoren einhergehen, wie zum Beispiel bei Katzen mit FIC, können Futtermittel mit beruhigenden Supplementen in den Behandlungsplan aufgenommen werden 16. Um eine entsprechende Wirkung zu erzielen, müssen diese Futtermittel jedoch die einzige Nahrungsquelle der Katze sein und konsequent und langfristig eingesetzt werden. Von potenziellem Nutzen sind zudem speziell für Katzen geeignete nutrazeutische Produkte, die zur Linderung von Angst beitragen oder entzündungshemmende Effekte haben. Kommerziell erhältlich sind Produkte für Katzen mit L-Theanin, tryptisch hydrolysiertes Alpha-S1-Kasein, Alpha-Casozepin (Milchproteinhydrolysat), Molkenprotein und/oder Omega-3-Fettsäuren (OFA-3) 17.

Pharmakologische Behandlungen

Die Möglichkeit einer Behandlung mit Analgetika wird bei Katzen mit Unsauberkeit oft übersehen, obwohl Schmerzen aus zahlreichen Gründen eine direkte Rolle bei der Vermeidung der Nutzung von Katzentoiletten spielen können. So besteht beispielsweise bei älteren Katzen ein erhöhtes Risiko für degenerative Gelenkerkrankungen 18, die ihre Beweglichkeit einschränken, damit den Zugang zur Katzentoilette erschweren und für Unsauberkeit prädisponieren. Bei Katzen mit Unsauberkeit einer mit Schmerzen einhergehenden klinischen Erkrankung sollte eine Analgesie daher in den meisten Fällen ein integraler Bestandteil des Therapieplans sein.

Eine Reihe von verhaltensmodifizierenden Arzneimitteln werden bei Katzen mit Unsauberkeit empirisch eingesetzt, ihre Wirksamkeit variiert jedoch je nach Situation. Am erfolgreichsten ist die Behandlung von Unsauberkeit bei Katzen, wenn eine möglichst genaue Diagnose gestellt wird und die individuellen Bedürfnisse des Patienten berücksichtigt werden. Sämtliche medizinischen, diätetischen, umweltbedingten und ressourcenbezogenen Probleme der Katze müssen im Vorfeld oder in Verbindung mit dem Einsatz entsprechender pharmakologischer Wirkstoffe angegangen werden. Angst bessert sich durch katzengerechte Anpassungen der Umwelt 19, in einigen Fällen können aber zusätzlich Anxiolytika (selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI), trizyklische Antidepressiva (TCA) usw.) oder andere verhaltensmodifizierende Arzneimittel erforderlich sein (Box 5). Katzenhalter und Katzenhalterinnen müssen sich jedoch darüber im Klaren sein, dass es Tage oder Wochen dauern kann, bis diese Arzneimittel ihre Wirkung entfalten, und dass sie ohne weitere Managementstrategien wahrscheinlich nicht wirksam sein werden. Generell sollten verhaltensmodifizierende Arzneimittel nur als letztes Mittel eingesetzt und stets nur als eine Komponente unter mehreren eines ganzheitlichen Ansatzes betrachtet werden, und dies immer mit dem Ziel, diese Arzneimittel im Laufe der Zeit wieder abzusetzen. Die Wahl der Arzneimittel richtet sich nach den im Einzelfall festgestellten Problembereichen, unabhängig davon, ob diese auf Ängsten beruhen oder sekundäre Folge von Problemen zwischen einzelnen Katzen in einem Mehrkatzenhaushalt sind. 

Box 5. Psychotrope Arzneimittel, die als Supplementierung anderer Behandlungsansätze für Unsauberkeit erforderlich sein können. Pharmakologische Behandlungen werden ohne andere Managementstrategien keine Wirkung zeigen und sollten nur als letztes Mittel eingesetzt werden, und stets mit dem Ziel, sie im Laufe der Zeit wieder abzusetzen. Die Wahl des Arzneimittels richtet sich nach dem jeweiligen Patienten, und zwischen verschiedenen Arzneimitteln können Auswaschperioden erforderlich sein (z. B. erfordert der Übergang von einem TCA oder SSRI zu einem MAOI eine 5-wöchige Auswaschperiode. Zu beachten ist, dass TCA oder SSRI niemals zusammen mit MAOI-B verwendet werden sollten (aus 20).

Name des Arzneimittels Dosierung Indikationen Nebenwirkungen Kommentare
Antikonvulsiva
Gabapentin 5-20 mg/kg PO alle 8-12h Anxiolytikum, Analgetikum Sedierung, Ataxie Dosis verringern bei gebrechlichen Katzen und Katzen mit CNE  
Benzodiazepine
Alprazolam 0,02-0,1 mg/kg PO alle 8h Angst, Harnmarkieren, FLUTD Sedierung, Ataxie, Enthemmung unerwünschter Verhaltensweisen Mit der niedrigsten Dosierung beginnen
Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI)
Fluoxetin 0,5-1,0 mg/kg PO alle 24h Angst, Unsauberkeit Erregung, Angst, Sedierung, Inappetenz 4-6 Wochen bis Wirkungseintritt
Trizyklische Antidepressiva (TCA)
Amitriptylin 0,5-2,0 mg/kg PO alle 24h Angst, Markierverhalten, kompulsive Verhaltensweisen Sedierung, Appetitveränderungen, Erbrechen, Harnretention, Obstipation, Diarrhoe, Tachykardie
> 1 Woche bis Wirkungseintritt
Bitter schmeckend
Dosis ausschleichen bis zum Absetzen
Clomipramin 0,25-0,5 mg/kg PO alle 24h > 1 Woche bis zur Wirkung
Monoaminoxidase-B-Hemmer (MAOI-B)
Selegilin 0,25-1,0 mg/kg PO alle 24h Kognitive Dysfunktion Unruhe, Erregung, Erbrechen, Diarrhoe, Desorientierung, Hörverlust Dosierung kann auf alle 12h aufgeteilt werden
Azapirone
Buspiron 0,5-1,0 mg/kg PO alle 8-24h Angst, Harnmarkieren, Probleme Kot- und Harnabsatz Bradykardie oder Tachykardie, Nervosität, GI-Störungen, stereotype Verhaltensweisen ca. 1 Woche bis Wirkungseintritt

Schlussfolgerung

Die erfolgreiche Behandlung von Unsauberkeit bei Katzen erfordert eine engagierte teamorientierte Strategie, die sowohl die Katzenhalter und Katzenhalterinnen als auch das Praxisteam einbindet. Von Anfang an müssen Katzenhalter und Katzenhalterinnen auf die multifaktorielle Natur des Problems aufmerksam gemacht werden, da dies zum einen die Erstellung eines ganzheitlichen Behandlungsplans erleichtert, der mit der Zeit zum Erfolg führen kann, und zum anderen dem Irrglauben entgegenwirkt, das Problem könne im Handumdrehen gelöst werden. Nur selten gibt es einfache Lösungen, aber je früher ein Problem erkannt wird, desto klarer wird der Weg zur Lösung. Wenn Unsauberkeit bereits über einen längeren Zeitraum besteht, kann dies die Lösung allerdings zusätzlich erschweren. Das Praxisteam muss bereit sein, Katzenhalter und Katzenhalterinnen während des gesamten Prozesses zu unterstützen und stets eine gute Kommunikation zwischen allen Beteiligten pflegen.

Literatur

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Kelly A. St. Denis

Kelly A. St. Denis

Dr. St. Denis ist praktizierende Fachärztin für Katzenmedizin und besitzt die Board Certification des American Board of Veterinary Practitioners für das Fachgebiet Katzenmedizin Mehr lesen

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